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Junger Sportler -> 2. OP -> Welcher Klappentyp


MoeSes

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Hallo,

ich bin heute mal wieder auf dieses Forum gestoßen.

 

Ich hatte eine angerobene Aortenklappeninsuffizienz (am Schluss nahezu Monoskupide Klappe) mit schwerer Insuffizienz und Stenose.

Auf eigenen Wunsch wurde mir im Dezember 2011 nach dem Rekonstruktionsversuch eine Bioklappe (St. Jude Medical Trifecta A23) eingesetzt.

Grund waren für mich die Aussichten von 15-20 Jahren Haltbarkeit. Letztes Jahr wurden aus dieser Einschätzung bei einer Untersuchung max. 12 Jahre.

Dieses Jahr nach weiterer Stenose und einer weiteren "guten" Herzmuskelvergrößerung max. 8 Jahre.

 

D.h. ich hab maximal noch 4 Jahre mit der Klappe, wenn es denn diesmal eine richtige Prognose ist, stecke mitten in meinem Studium und bin eigentlich Sportler durch und durch.

 

Mein Bachelor-Studium ist voraussichtlich in 1,5 bis 2 Jahren beendet, das einzig ruhige Semester wäre das Kommende.

Sportlich mache ich Folgendes:

 

Triathlon

Klettern/Bouldern

Und eigentlich bin ich auch in der Strömungsrettung aktiv.

 

Aktuell hab ich durch die Herzmuskelvergrößerung bei sportlichen Aktivitäten mittlerer Belastung auch teils wieder einen erhöhten Druck im Brustkorb. (Hab ich auch schon mit meinem Arzt abgeklärt -> max. Leistung hat er mir auf 75% beschränkt)

 

Er rät mir als nächstes zu einer mechanischen Klappe, da dies eben die Anzahl der Operationen senkt bzw. nur noch eine Herz-OP nötig macht.

 

Für mich sind die genannten Sportarten eigentlich ein Ausgleich, der sehr, sehr schwer zu ersetzen ist.

 

Die Entscheidungshilfe für mech/bio hab ich schon durch, darüber bin ich in meiner Problematik aber schon weit raus.

 

Mit meinen fast 22 Jahren und meinen "frühen" Erfahrungen mit HerzOP und co. möchte ich mir grundsätzlich wieder eine Bioklappe einsetzen lassen und mein Gedanke vor 4,5 Jahren war auch, dass ich durch 2-3 Operationen in 35-45 Jahren mit einer Lösung auskomme, die ohne Blutverdünner und ohne weitere, große Eingriffe auskommt.

Wenn ich das 1/4 Jahr vor meiner OP betrachte, in dem ich fast nur in der Schule war bzw, geschlafen hab, möchte ich natürlich nicht häufiger einen solch starken Verschleiß.

 

Auf der anderen Seite seh ich aber eben auch Marcumar bzw. andere Blutverdünner, die mir viele Einschränkungen im Sport bringen und es mir beinah unmöglich machen, Menschen in irgendeiner Weise in einer Rettungsorganisation zu helfen.

 

Ich bin also extrem hin und her gerissen. Wie sieht es mit Klettern/Bouldern mit mech. Klappe aus, wie verhält sich das mit Ausdauer/Wettkampf/Leistungssport im Allgemeinen.

 

Ross-Methode scheidet meiner Meinung nach aus, da hier zwar ein einfacherer Wechsel der Pulmonalklappe gegeben ist, aber die "neue Aortenklappe"/"alte Pulmonalklappe" den Drücken der Aortenklappe eigentlich auf Dauer nicht gewachsen ist und dann eben die Pulmonal- UND die Aortenklappe in regelmäßigen Abständen getauscht werden müsste.

 

Ich freue mich über eure Ansichten und Erfahrungen.

 

Außerdem, am Rande, beschäftigt mich die Frage, ob ich mich mit meinem Kardiologen vllt schon fürs anstehende Semester um einen OP-Termin kümmern sollte, weil ich eben nicht will, dass ich wieder in eine Trägheit/Müdigkeit verfalle, sodass mir meine Prüfungen und meine Vorlesungen evtl. zu viel werden.

 

HERZlichste Grüße

 

MoeSes

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Hallo MoeSes,

Das ist starker Tobak. Du bist noch sehr jung. Ich habe mit 30 Jahren einen mechanischen Aortenklappenersatz bekommen und nehme seit dieser Zeit den " Blutverdünner" Marcumar. Mittlerweile bin ich 57 Jahre. Ich hatte nach meiner OP nicht viel Zeit mich zu schonen. Ich hatte zwei kleine Kinder und die haben mich gefordert. Eigentlich habe ich mein Leben gelebt wie jeder andere auch. Klar immer mit dem Gedanken an die Herzklappe im Hinterkopf, aber ich habe das gemacht was mir gut tat und Spaß machte. Das fing beim Aerobic an und hörte beim Berwandern auf. Der mechanische Klappenersatz erfordert zwar die Einnahme von Marcumar aber da lernt man mit zu leben.

LG Anamae

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Hallo Anamae,

 

Danke erstmal für deine Erfahrungen ;)

 

Klar lässt sich das Leben leben, wie es jeder andere auch lebt, mit Marcumar, aber Aerobic und Bergwandern sind eben nicht, Triathlon oder Klettern/Bouldern und auch kein Rettungsschwimmen/keine Strömungsrettung :( .

Ich bin seit meiner Kindheit jemand, der ohne das auspowern und "gebraucht werden" im Ehrenamt nie gelebt hat bzw. nie richtig gelebt hat... Das sind Dinge, in denen ich mich entfalte und in denen ich aufgehe... Ich werde die nächsten Tage versuchen Termine bei verschiedenen Herzzentren und niedergelassenen Kardiologen zu machen und mir diverse Meinungen einholen.

Überlegungen sind beispielsweise ein anderes Klappenmodell, z.B. auf Basis von Schweinegewebe, statt Rindergewebe, Gerüstlos oder mit Gerüst, nach verschiedenen Sterilisationsverfahren bearbeitete Klappen, evtl. auch Ansätze in die Richtung des Tissue-Engineerings, etc...

Was es am Ende wird, das werden ein paar Meinungen und Erfahrungen von Experten und meine eigenen Bedürfnisse entscheiden...

Aber, ohne dir zu nahe zu treten, in den letzten 27 Jahren hat sich aus technischer Sicht viel getan und ich möchte keine Option außer Acht lassen...

 

HERZlichste Grüße

 

MoeSes

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Hallo MoeSes,

 

ich kann deine Lust am Auspowern sehr gut verstehen. Ich habe dies vor meiner Herz-OP viele Jahrzehnte im Laufsport praktiziert. Nach der OP hat sich aber vieles relativiert und die Prioritäten haben sich verändert. Ich mache zwar immer noch Sport, aber nicht mehr bis zum Anschlag oder darüber hinaus.

Gut, du bist noch sehr viel jünger und hast dein Leben noch vor dir. Und da will man nicht durch so ein blödes Handicap eingeschränkt werden. Aber gerade deswegen solltest du dir genau überlegen, wo die Reise hingehen soll.

Die Lebenszeit deiner aktuellen Bioklappe neigt sich dem Ende entgegen, dann hast du die zweite OP. Ob dann die nächste Bioklappe länger halten wird, steht in den Sternen. Im ungünstigsten Fall steht dann nach acht Jahren wieder eine OP mit all ihren Risiken an. Und diese Risiken werden von OP zu OP sicher nicht kleiner.

 

Da du eine Ross-OP absolut ausschließt, käme nur noch eine mechanische Klappe in Frage. Klar hättest du hier die Problematik der Marcumar-Medikamentierung zu meistern, aber die Klappe würde nach menschlichem Ermessen ewig halten. Eine erneute OP wäre so gut wie ausgeschlossen.

 

Ich hatte mir das Leben mit Gerinnungshemmern auch sehr problematisch vorgestellt. Trotzdem wählte ich bewusst die mechanische Klappe, da eine erneute Operation für mich die absolute Horrorvorstellung gewesen wäre.  Nach nunmehr 6,5 Jahren Erfahrung damit, muss ich aber gestehen, dass die Praxis damit doch gut zu meistern ist und sich die erwarteten Schwierigkeiten bisher nicht eingestellt haben.

Sport mache ich nach wie vor, wenn auch nicht bis zum Limit, aber ob dies mit einer Bioklappe besser wäre ? Ich glaube nicht. Der begrenzende Faktor ist nicht die Klappe, sondern die Angst im Kopf und der Gedanke, dank moderner Medizintechnik, überlebt zu haben. Und dieses Überleben will ich nicht fahrlässig auf´s Spiel setzen. Das absolute Limit war für mich die OP, ich brauche kein neues mehr.

Mein Arzt meint zwar, ich bräuchte keine Sorgen wegen der Klappe haben, aber ich bin lieber etwas vorsichtiger.

 

Was ich damit sagen will ist, macht dich vor einer endgültigen Entscheidung noch einmal mit allen Möglichkeiten vertraut und schließe keine Variante vorschnell aus. Das Wchtigste im Leben ist das Leben selbst, alles Andere verblasst dagegen. Und der Mensch kann sich ändern. Was gestern und heute noch wichtig war, ist morgen vielleicht komplett uninteressant.

 

Grüße

Dietmar

bearbeitet von marathon2
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Hallo MoeSes,

 

wenn die möglichst lange Haltbarkeit das wichtigste Kriterium ist, wird sicher die mechanische Klappe die richtige Wahl sein.

Bzgl. Ross-OP nur eine Anmerkung: die verpflanzte Pulmonalklappe erträgt den höheren Druck in Aortenposition sehr gut, auch langfristig, vorausgesetzt es ist durch die chirurgische Technik dafür gesorgt, daß sich die Aortenwurzel nicht weiten kann. Kritischer ist der Homograft, der an der Pulmonalposition eingesetzt wird und eher Grund für eine Re-OP ist.

Bei deiner Vorgeschichte und angesichts deines Alters ist die Wahrscheinlichkeit einer Re-OP ein wichtiges Kriterium.

 

Viele Grüße,

Rainer

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Danke Dieter und Danke Rainer,

 

vielleicht sollte ich die Ross-Methode trotzdem nochmal mit auf den Schirm nehmen. Ich werde mir mal einen Fragen-Pool zusammenstellen und mich damit auf den Weg zu ein paar Kliniken machen und dann schauen was mir geraten wird und was mir zusagt.

 

HERZlichste Grüße

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Hallo MoeSes,

 

du solltest die Auskünfte bei den Kliniken einholen, die auch die OP routinemäßig durchführen. Es wird nämlich gern zur 'Methode des Hauses' geraten, d.h. zu den Verfahren, die dort zur Anwendung kommen.

 

Die Ross-OP wird nur von wenigen Kliniken regelmäßig eingesetzt, zu nennen wäre hier Lübeck oder evtl. Stuttgart (Sana). Dort würde ich mich nach den Möglichkeiten der Ross-OP erkundigen.

 

VG, Rainer

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Hallo Rainer,

 

Danke. Ja, das mit der "Hausmethode" ist ja wie beinah überall in der Medizin. Ich hab jetzt erstmal einen Termin bei meinem damaligen Operateur und danach noch einen Termin in einer weiteren Klinik um meine Vorstellungen durchzusprechen, bzw. alle Optionen zu sehen und zu versuchen dann bis Ende Mai/Anfang Juni möglichst eine Entscheidung zu treffen. Spitze find ich auch, dass das Herzzentrum Leipzig z.B. meine Befundberichte und OP-Berichte mit den Spezialisten besprechen möchte und sich danach bei mir mit Optionen meldet, ohne dass ich noch vorher die "weite Reise" auf mich nehmen muss.

 

Ich freue mich weiter auf Erfahrungen eurerseits und wie ihr mit welchem Klappentyp zurechtkommt.

 

HERZlichste Grüße

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Hallo MoeSes,

du schreibst hier:" ein anderes Klappenmodell, z.B. auf Basis von Schweinegewebe, statt Rindergewebe, Gerüstlos oder mit Gerüst"

Gibt es dazu neue ERkenntnisse oder Statistiken über die Haltbarkeit? Sind klappen aus Schweinegewebe länger haltbar und damit eher zu emphehlen?.

Nach welchen Kriterien wird das eigentlich entschieden? ...hat das auch Kostengründe?

Weiß da jemand was drüber?

Gruß Sternenfreund

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Hallo Sternenfreund,

Daten hab ich dazu leider (noch) keine. Laut einem Professor an meiner Uni (Medizinische Biotechnologie) sollen die aus Schweinegewebe aber besser halten. Ich wollte ihn die Tage noch kontaktieren um vielleicht auch mit ihm persönlich darüber zu reden und ein paar Eckdaten zu seinen Aussagen zu bekommen.

Nach welchen Kriterien das entschieden wird, weiß ich auch nicht, ich schätze aber, dass es auf Erfahrungsbasis mit einzelnen Klappen, da die ja auch unterschiedlich im "Einbau" sind.

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Hallo Moeses,

 

mir ist nicht ganz klar, was du unter einer "guten Herzmuskelvergrößerung" verstehst...?

Bei mir sprechen die Ärzte von einer Überkapazität von ca 135%- der Muskel ist teilweise fast doppelt so stark, als

er sein sollte.

Folge ist eine Undichtigkeit einer Herzklappe, die erst beseitigt ist, wenn der Herzmuskel sich normalisiert.

 

VG

Thomas

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Hallo MoeSes,

ich habe Deine Beiträge gelesen, insbesondere den vom 19 März 2016 . Ich heiße Dich herzlich will-

kommen in unserer Runde  (Herzklappenerkrankungen ).

Ich schließe mich den Ausführungen von Dietmar und Rainer an . Ich selbst bin wohl der Älteste

im Forum, mit einer 30 jährigen Erfahrung ,was dasHerz betrifft !   Not - Op. Typ  A Dissektion 1984 ,postoperat. Aneurysma (6cm )im Ao. -Bogen  Dissektion bis zur Bifurkation !

Ich hatte das Glück von 3 Prof. in der MH Hanover notoperiert zu werden ! Die Op. war komplikationslos

Ich durfte ein bis jetzt bschwerdefreies Leben führen ! Ich werde im Juno 75 Jahre alt .

Obwohl bei mir eine absolute Op. Indikation seit je her bestand, war ich immer sehr zurückhaltend

mit einer Reoperation !

Leider hattest Du von Geburt an ,schon einen Herzfehler  ( Klappenmissbildung ) trotzdem hast Du

Dein  Herz extrehm beansprucht   (Bluthochdruckspitzen) was dann 2011 zur Op. fürte !

Leider sind erst 5 Jahre vergangen, eine erneute Klappen Op. wird diskutiert !? Aus Deinen Beiträgen

entnehme ich , das der Grund der 75 % Herzleistung ! Dein übermässiger sportlicher Ergeiz ,die

Ursache wohl ist !

Ein großes Herz ist kein leistungsstarkes Herz  ,es zeigt Schädigungen an .

 Natürlich hat die Chirurgie große Fortschritte in der Op. Technik gemacht, auch sind Forschungen

was Hezklappen betrifft im follen Gange. Aber stets ist eine Herzklappen OP. immer mit Riesiken

verbunden !  Nicht zu unterschätzen sind resistente Kaime !

Du bist so jung , sei im sportlichen Ergeiz zurückhaltender, dann kannst  Du dein Studium wohl

erfolgreich abschließen (ich vermute Du studierst Medizin ? )  Alles Gute  Gerd 060641

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Hallo MoeSes,

 

auch ich hab einen mech. AKE. Ich treibe nun auch wieder viel Sport. Laufen und MTB hauptsächlich. Mit meiner Tochter gehe ich auch Klettern, und im Winter Skifahren. Das Marcumar hält mich davon nicht ab.

Ich denke mit einem gut eingestelltem INR und etwas gedrosselter Risikobereitschaft bei der Ausübung seiner Sportarten kann man (fast) alles machen.

Ich hatte bisher noch keine Probleme mit Blutungen oder Hämatomen nach Stürzen vom MTB. Alles im 'üblichen' Bereich.

Persönlich achte ich etwas mehr auf Schutz (Protektoren) als vorher, und treibe es eben nicht mehr ganz so wild wie früher.

 

Gruß, Ralf

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Ich habe seit 1997 eine mech. Aortenklappe, und das hinderte mich nie am Bergsteigen. Ich war seither auf dem Denali (McKinley) in Alaska, auf dem Vinson (Antarktis), auf dem Everest und auf hunderten hiesiger Berge. Ich gehe regelmässig in die Kletterhalle. Beim Outdoor-Klettern war ich nie besonders wild, habe aber einige schwere Touren im Nachstieg unternommen. Ich mache auch Skitouren. Mein Risiko besteht eher nicht in ganz wilden Aktionen, sondern in der Tatsache, dass ich oft alleine in die Berge gehe (aber auch sehr gerne mit Kollegen/Kolleginnen). Den INR bestimme ich selbst.

 

Falls du dich für eine mech. Klappe entschliessen solltest, würde ich nachher auf wildes Klettern, wildes Skifahren oder wildes Biken verzichten und die Sachen etwas ruhiger angehen. Und Kampfsport wäre wohl nicht die beste Alternative, um sich von Gedanken an wilde Klettertouren abzulenken. Ansonsten würde ich mir nicht allzuviel überlegen. Lebensfreude, wozu die Hobbys gehören, erhält jung und gesund!

 

Alles Gute! Veronika

bearbeitet von Veronika Meyer
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Hallo MoeSes,

 

ich denke, hier sollte man auch als junger Mensch sog. Lebensentscheidungen treffen. Sport treiben mit AKE ? Ein Muß ! Leistungssport mit einer AKE -> das sollte man auf jeden Fall lassen. Versuche Dir klar zu machen, daß Du in Deinen sportlichen Aktivitäten kleine Veränderungen vornehmen MUSST ! Die heutigen Klappen sind schon recht genial, jedoch können sie nicht eine native Klappe zu 100% ersetzen. Dazu müsstest Du einen menschlichen Spender finden, der seine Klappe hergibt.

 

Desweiteren solltes Du mal erforschen, welche Belastung eine HerzOP für den Körper darstellt. So eine OP kostet Dich gute 2 Jahre Lebensenergie !

 

Zur Entscheidungsfrage des Klappentyps möchte ich folgendes beifügen:

Eine Klappe, egal welcher Bauart, stellt IMMER eine Stenose dar, auch wenn sie einwandfrei funktioniert. Unter den technischen Daten der Klappen findest Du z.B. die Öffnungfläche. Eine native Klappe hat >2,5cm². Eine biologische AKE hat ca 1,8cm² und der Mercedes unter den mechanischen Klappen, die SJM Regent 23mm, hat 2,26cm².

Eine mechanische Klappe wird nur einmal verbaut und ist theoretisch unendlich haltbar. Der Hersteller SJM garantiert 300 Jahre.

 

Wieso ist Marcumar für Dein SportLeben undenkbar ? Welche Nachteile hast Du dadurch ? Mit einer SJM Regent muß man nur einen INR von 2,0 einstellen.

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Hallo Mathias,

 

deine Angaben der Aortenklappenöffnungsfläche scheinen mir nicht ganz stimmig zu sein. 

Im Internet findet man andere Zahlen. 

"Die Aortenklappenöffnungsfläche lag bei gesunden Probanden bei 3,9±0,7 cm2"

siehe hier:

http://www.springermedizin.de/quantifizierung-der-aortenklappenoeffnungsflaeche-und-der-linksvpatienten-mit-symptomatischer-aortenklappenstenose-mittels-mrt/58298.html

Wobei nicht klar ist, ob dies die effective Öffnung ist, wahrscheinlich nicht. 

 

Für eine Regent-Klappe 23mm ist die effective Öffnung mit 2,91 cm2 angegeben.

siehe hier:

http://professional.sjm.com/products/sh/mechanical-valves/aortic-mitral/regent#tech-specs

 

Grüße

Dietmar
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Hallo,

Sicher stellt jeder AKE nachher eine geringe(!) Stenose dar. Allerdings sollte man weniger die Öffnungsflächen aus den Datenblättern anschauen, sondern sich mal den vorher/nachher Effekt vor Augen führen: Ich fühle mich heute topfit, und habe 'nur' eine Regent 21. Und warum ist auch klar:

Mein Operateur meinte, die verkalkte kaputte Klappe hätte nur noch einen Spalt geöffnet durch den gerade mal eine Kugelschreibermiene gepasst hätte. Und heute strömt mein Blut durch eine Öffnung mit 19mm Durchmesser!

Und diese Relation spürt man. Ich habe keine ernsthaften Wettkampfambitionen, kann aber mit vielen 'gesunden' Hobbysportlern gut mithalten. Was will man mehr...

 

LG Ralf

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Na komm, ein bisschen ernsthafte Wettkampfambitionen hast du schon noch, oder?  :D

 

Grüße

 

Dietmar
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Hallo MoeSes

Ich habe mit Anfang 20 eine biologische Klappe (Schweineklappe) bekommen. Man sagte mir damals auch, dass sie etwa 10-15 Jahre hält. Nach 8 Jahren war dann aber doch schon ein Austausch nötig, da die Klappe total zu war und die Aorta über dem Grenzwert erweitert. Das hatte sich körperlich auch sehr stark bemerkbar gemacht. Ich war immer Fitness begeistert und habe 4x pro Woche trainiert. Das ging dann im letzten halben Jahr gar nicht mehr und auch sonst hatte ich null Ausdauer.

Ich denke das viele trainieren hat sicher auch zum schnelleren Verschleiss beigetragen  :rolleyes: Der Kardiologe sagte immer, ich könne alles an Sport machen, einfach nicht Wettkampfmässig.

Jetzt habe ich seit 1 Jahr eine mechanische Klappe und ich bin super zufrieden damit! Eine biologische Klappe und damit irgendwann eine 3. OP wollte ich nicht, es wird mit jedem Mal ja komplizierter. So habe ich ein Leben lang Ruhe und ich denke so eine künstliche Klappe ist belastbarer, als eine biologische (diese kann ja eben verkalken und undicht werden, mit grosser Belastung umso schneller). Mit den Blutverdünnern hab ich keine Probleme.

 

Ich denke, dass man als Herzpatient schon ein paar Abstriche in manchen Dingen machen muss, dass man nicht genauso belastbar ist wie jemand ohne Herzerkrankung. Aber das ist auch Einstellungssache: du kannst dich natürlich permanent verrückt machen und aufregen, dass du nicht mehr alles zu 100% wie bisher machen kannst. Oder du kannst dich etwas anpassen in manchen Dingen, die Situation lernen zu akzeptieren wie sie ist und dich freuen, dass du eine Chance bekommen hast/bekommst weiterhin ein aktives Leben zu führen  :) Extrem grosse Einschränkungen sind es nämlich nicht...

Jetzt hast du ja noch eine Weile zum nachdenken. Mit der Zeit wirst du automatisch die richtige Entscheidung für dich finden und abwägen, was dir wirklich wichtig ist.

 

Alles Gute

Lena

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... Lena, ich stimme Dir vollkommen zu. Genau diese Einstellung vertrete ich auch.

 

Ich hatte 6 Monate vor der OP keinerlei Beschwerden. Doch dann ging es verdammt schnell und man verliert in nur drei Monaten seine komplette gewohnte (Bewegungs)Freiheit. Umsomehr fieberte ich der OP entgegen, damit endlich das Leid aufhört. Ich konnte ab fünf Wochen vor der OP keine einzige Treppe mehr gehen. Da merkt man erst, wie viele Treppen es eigentlich gibt. Autofahren ? Absolut unmöglich. Mal ebend am Bahnhof umsteigen .... ein Disaster.

 

Am 02.02.16 habe ich dann endlich meine AKE bekommen. Am 07.03.16 hab ich schon wieder auf meinem Stuhl im Büro gesessen und voll gearbeitet. Heute, also achte postoperative Woche bin ich z.B. bei diesem wunderschönen Wetter mal eben 18km mit dem Rad in einer Stunde gefahren (vor der OP habe ich das nicht besser gemacht). Es geht mir richtig gut !

Ich finde, soetwas sollte man hier auch mal schreiben, um die zukünftigen Patienten zu ermutigen. Es gibt nämlich sehr viele HerzOPs (eigentlich die meisten), die hervorragend laufen.

 

Wie Lena schon schreibt, fehlt es auch mir etwas am Verständnis, das die Leute, die es unangenehm finden, keine 100% und mehr mit AKE/MKE leisten zu können. Ich für meinen Teil bin hoch erfreut, daß die Medizin doch schon so weit ist, sodaß ich nach der OP ein ganz normales Leben wieder führen kann. Ich war 10 Tage im Krankenhaus und konnte in der anschließenden Reha Vollgas geben, um wieder aufzutrainieren. All die Dinge, vor denen ich vor der OP Angst hatte, weil sie mich das Leben hätten kosten können, konnte ich schon nach rund fünf Tagen postoperativ wieder machen ! Ich finde das grandios.

 

Grüße

Mathias

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Hallo Leute :)

 

Danke für eure zahlreichen Antworten!

Erstmal muss ich wieder meine aktuelle Situation aktualisieren:

Freitag, den 25.03. hatt ich einen Präkollaps nach leichter Belastung... Nachdem es am 04.03. noch hieß, die Klappe hält noch bis zu 4 Jahre... In der heimischen Klinik wurde dann nichtmal ein Echo gemacht und mir zu meinen Befunden z.T. falsches Zeugs erzählt (Hatte zufällig alle postoperativen Befunde dabei), aber gut, ich bin dann letzte Woche Mittwoch gleich wieder zum weiteren abklären nach Bad Neustadt für ein Schluckecho (TEE),... um den ganzen "Spaß" abklären zu lassen... Ich habe auch innerhalb weniger Wochen stark abgebaut, Kurzatmigkeit, Druck in der Brust, etc...

 

Hier wurde mir dann endgültig die Hochgradigkeit der Klappenstenose bestätigt und nach den typischen weiteren Untersuchungen wurde gleich für kommende Woche (11.04.) ein OP-Termin angesetzt...

Mit der anfänglichen Illusion, wieder eine Bioklappe (evtl. anderes tierisches Gewebe), hat es sich schnell erledigt.

 

Der Entschluss der mechanischen Klappe nächste Woche steht fest und eure Erfahrungen mit den "Klappergestellen" haben mich jetzt auch nochmal mehr ermutigt, v.a. auch die der jungen und wirklich jungen Patienten :D, und die der Sportler.

Wie es danach weiter geht und was ich an Sport mache und wie meine Erfahrungen dann damit sind werd ich natürlich hier ab und an durchklingen lassen...

 

Bin aktuell bis Montag zur Sicherheit im Krankenhaus, bevor ich zu Hause einen Kollaps habe oder schlimmeres...

 

P.S. an den Forumsältesten: Medizin studiere ich nicht, hab ich alles mal überlegt, wäre für mich aber eine zu lange Wartezeit und zu viel "Auswendiglernerei". Hab dafür einen Ingenieursstudiengang gewählt und bin damit sehr zufrieden ;) Sport hab ich angedacht, aber durch eben - wie jetzt - auftretende Probleme, wieder verworfen.

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Hallo MoeSes,,

 

auch von mir die besten Wünsche zur kommenden OP.

 

Du bist ja schon erfahren und weißt, was auf dich zu kommt.

Ich bin schon auf deinen OP-Bericht gespannt, lass hören.

 

Grüße

 

Dietmar
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