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Angst


Marta

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Es ist wieder soweit. In zwei Wochen habe ich wieder meine 1/2 jährliche Untersuchung und ich habe panische Angst, dass sich mein Aortaaneurysma vergrößert hat und ich operiert werden muss. Trotz meiner Psychotherapie bekomme ich die Angst nicht mehr los. Zeitweise geht es besser, aber wenn die Zeit wieder naht, drehe ich total durch. Kann nur noch weinen. Ich kann mich nicht mehr zusammenreißen.

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Hallo Marta

 

Ich weiss, dass es dir nicht hilft, dir zu sagen, dass du gar nicht so viel Angst zu haben bräuchtest....Die OP ist weniger schlimm, als man sie sich in der Vorstellung zusammenphantasiert....

Aber wenn ich so viel Zeit gehabt hätte wie du - sprich, wenn ich es vorausgewusst hätte - dann hätte ich genau wie du! fürchterliche Angst gehabt...

und in solchen Momenten heisst es halt einfach Zähne zusammenbeissen und durch.....Was soll man sonst tun..

 

ich wünsche dir alles Gute

ursela

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Hey Marta

Tja , das mit der Angst ist halt so ne Sache . Jeder kann damit auf seine Weise anders um. Ich z.B.habe die Sache mit meiner OP , pragmatisch gesehen . So in der Art , was bleibt mir anderes übrig , wenn ich nicht in nächster Zeit die Radieschen von unten sehen will? Das soll natürlich nicht heißen , das ich keine Angst hatte . Die hat wohl jeder . Aber auch da spielt wohl viel der Kopf mit. Du musst dir einfach klar werden , das die OP einmal kommen wird und sie notwendig ist , wenn du weiterleben willst .auch der Zeitfaktor bis zur OP ( wie Ursela schon erläutert ) , spielt natürlich eine große Rolle . Je mehr Zeit man hat um so mehr malt man sich die schönsten Horrorgeschichten aus . Eins kann ich dir aber jetzt schon versprechen un da werden mir bestimm alle Foris beipflichten, hinterher ist alles nur halb so schlimm , wie man es sich vorher ausgemalt hat .Ich hoffe ich konnte dir etwas deine Angst nehmen .

 

Gruß Gerd

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Hallo Marta,

 

Deine Angst kann ich gut nachempfinden, da ich selbst in dieser Angstspirale gefangen war. Als ich das erste mal die Ankündigung einer absehbaren Herz-OP meines Arztes hörte, sind bei mir ein paar Sicherungen durchgebrannt. Auch wenn ich erst cirka vier Jahre später operiert wurde.

 

Das Du eine Therapie machst ist sehr gut, denn sie kann dir dabei helfen, Ängste zu überwinden und dich diesen zustellen. Vielleicht kann es Dir aber auch helfen, dich mit den Dingen die dir Angst machen, aktiv auseinanderzusetzen. Ich habe mir damals in einer weniger angstvollen Phase die Frage gestellt, wovor ich Angst habe und habe die Dinge dann recherchiert um mir ein besseres Bild von der OP und den Verfahren sowie den Chancen und Risiken zu machen. Dann kam der Tag wo bei mir alles umgeschaltet hat und ich "bereit" war für die OP. Ich hatte meinen Pragmatismus wieder gefunden und eine positive Einstellung zur OP gefasst. Das Du das auch schaffst, wünsche ich Dir.

 

Einige Zeit nach der OP habe ich reflektiert und war erschrocken über mein Verhalten vor der OP, über dieses Hinauszögern obwohl ich hätte schon längst operiert werden müssen. Ich bin so mit 4,8 bis 5 cm ins Krankenhaus, wo man dann in der OP sogar schon 5,1 cm gemessen hat.

 

Ich drücke Dir die Daumen für Deinen Kontrolltermin.

 

Alles Gute

Micha

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hallo marta!

 

wenn sich herausstellt, dass eine OP sinnvoll ist, dann würde ich versuchen, das als eine chance zu sehen, die es früher garnicht gegeben hätte.

 

mir hat es dann auch sehr geholfen, den chirurgen schon recht bald kennenzulernen und nicht erst auf den letzten drücker . denn der chirurg und du, Ihr macht das projekt ja später gemeinsam - auch wenn er mehr arbeiten muss als du ;) .

 

vielleicht ist es ja noch gar nicht soweit. aber falls doch, hat das auch vorteile. weil wenn du erstmal alles hinter dir hast, vor allem aber die angst davor, dann wirst du stolz sein, etwas geleistet zu haben, um dein eigenes leben zu verlängern und zu verbessern! 

 

alles liebe für alles!

heidele

bearbeitet von heidele
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Ich denke, dass eine Therapie wirklich sinnvoll ist. Ich weiss nicht, welche Verfahren da zur Anwendung kommen (in deinem Fall). Vielleicht hilft dir auch die "Listenmethode", falls ihr nicht schon in der Therapie etwas Ähnliches macht. Ich sage "vielleicht", es kommt drauf an, ob du eine analytische Person bist oder nicht und ob du fähig bist, das Verfahren durchzuziehen.

 

Du stellst anhand der Liste fest, wovor du dich am meisten fürchtest: All die Voruntersuchungen / Die Piekserei, Infusionen etc. und damit verbundene Schmerzen / Die Narkose / Der Gedanke daran, dass an dir herumgeschnippelt wird / Das Aufwachen nach der Operation / Die Schmerzen nach der Operation / Die eventuell lange Zeit der Rehabilitation.

 

Was nun, was ist am schlimmsten? Es ist vermutlich nicht alles gleich angsteinflössend. Somit könntest du ein paar Punkte als unwichtig abhaken. Was dann noch bleibt, kannst du weiter noch im Detail analysieren. Es sollte mit diesen rationalen Überlegungen an Schrecken verlieren. Es sind Dinge, die du nicht magst (andere Leute auch nicht) und die Angst machen können. Aber jetzt hast du sie festgenagelt, in Worte gefasst.

 

Das kannst du schriftlich machen. Liste notieren und dazu schreiben, ob schlimm oder nicht. Du kannst es aber auch (in systematischer Form) einer Person erzählen. Die Person soll nur zuhören, nicken, "hm-ja" sagen, dich zum Weitererzählen ermuntern, aber nicht werten, nicht trösten, nicht bestätigen wie schlimm das sei. Einfach bloss zuhören. Auch am Schluss erfolgt keine Wertung durch die zuhörende Person. Wenn es dir lieber ist, kannst du alles auch einem Baum erzählen oder einer Wand.

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Vielen Dank für die Antworten. Das hat mir sehr geholfen.

 

Das Problem ist, dass man mit Menschen, die nicht selbst in dieser Situation sind nicht so offen reden kann. Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Die meisten Menschen die gesund sind, haben nicht die Vorstellung was man durchmacht, auch die engsten Vertrauten. Oft ist es auch so, dass man das Gefühl hat, Menschen damit zu belasten. Negative Dinge möchte keiner hören... Das Problem ist nicht nur die Angst, sondern auch die Verantwortung der Familie die man gegenüber hat, seine Verpflichtungen. Was passiert, wenn man nach so einer großen OP nicht mehr arbeiten kann. Wer wird meine Kinder ernähren. Wer wird für meine Kinder da sein, wenn ich nicht mehr für sie Sorgen kann. Horrorszenario. Ich hoffe, dass dieses Mal der Pokal erneut an mir vorbeigehen wird. Zumindest so lange bis ich meine Kinder aus dem "gröbsten" raus hat. Noch fünf Tage!  

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  • 4 weeks later...
  • 3 weeks later...

Hallo Marta,

 

ich kann die Angst gut verstehen. Vielleicht hilft eine andere Sichtweise.

 

Letzte Woche erfuhr ich, dass mein Aortenaneurysma sich in den letzten 8 Monaten von 4,7 auf 4,95 cm vergrößert hat. Der Arzt bereitete mich vorsichtig auf eine OP im Herbst vor. Erstmal hatte ich große Angst. Nach 2 Tagen grübeln und Angst sehe ich es aber als große Chance an. Ich lebe in Deutschland, die Kasse zahlt die OP, ich bin mit 56 noch jung und habe sogar noch ein paar Monate um mich etwas fitter zu machen und damit die Chancen eines guten Ausgangs zu erhöhen. Zudem kann ich da noch einiges im Sinne meiner Familie  regeln für den Fall der Fälle (natürlich bleibt da eine Unsicherheit). In einem anderen Land hätte ich wohl nicht diese tolle Chance. Ich scheine doch auf der glücklichen Seite zu sein.

 

Warum sollte gerade ich den Eingriff nicht gut überstehen ? Die positiven Chancen überwiegen, vor allem bei positiver Einstellung. Meinen Nierenkrebs im Stadium T3 vor 5 Jahren habe ich auch gut weggesteckt. 

Seit diesen Überlegungen ist meine Angst viel weniger geworden.

 

Niko

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liebe marta,

wie ist es mit deinem aortenneurysma dann weitergegangen, haben die ärztInnen eine OP schon zum jetzigen zeitpunkt empfohlen, oder noch nicht?   

du wirsts sehen, es wird alles gut, egal ob die OP besser schon jetzt wäre, oder erst später!  

am anfang fürchtet man sich, und dann ist man stolz, es geschafft zu haben!

meld dich doch mal, und liebe grüße

heidele

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