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Lehrreiche Geschichten und Weisheiten


farfalla52

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Hallo zusammen!

 

Ihr habt hier so wundervolle Zeilen zusammengetragen oder gar selbst verfasst, da stiegen mir mehrfach die Tränen in die Augen.

Ich ziehe meinen Hut und danke Euch dafür.

 

Mir fiel kürzlich diese Geschichte auf, die ich Euch nicht vorenthalten will:

 

Eine chinesische Geschichte erzählt von einem alten Bauern, der ein Pferd für die Feldarbeit hatte. Eines Tages entfloh das Pferd in die Berge, und als alle Nachbarn des Bauern sein Pech bedauerten, antwortete der Bauer: „Pech? Glück? Wer weiß?“ Eine Woche später kehrte das Pferd mit einer Herde Wildpferde aus den Bergen zurück, und diesmal gratulierten die Nachbarn dem Bauern wegen seines Glücks. Seine Antwort war: „Glück? Pech? Wer weiß?“ Als der Sohn des Bauern versuchte, eines der Wildpferde zu zähmen, fiel er vom Rücken des Pferdes und brach sich ein Bein. Jeder hielt das für ein großes Pech. Nicht jedoch der Bauer, der nur sagte: „Pech? Glück? Wer weiß?“ Ein paar Wochen später marschierte die Armee ins Dorf und zog jeden tauglichen jungen Mann ein, den sie finden konnten. Als sie den Bauernsohn mit seinem gebrochenen Bein sahen, ließen sie ihn zurück. War das nun Glück? Pech? Wer weiß?

 

(Anthony de Mello - Gib Deiner Seele Zeit)

 

Diese Geschichte las ich unmittelbar, nachdem mein letzter OP-Termin platzte. Gibt es Zufälle?

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Diese Geschichte las ich unmittelbar, nachdem mein letzter OP-Termin platzte. Gibt es Zufälle?

 

Hallo Norman,

 

ein sehr schöner Text, danke!

 

Gibt es Zufälle? Hm? Glück? Pech? Wer weiß? :ph34r:

 

VlG

Sunny

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Ein Gebet um die Gelassenheit:

 

„Gott, gebe mir die Gelassenheit,

Dinge hinzunehmen,

die ich nicht ändern kann,

den Mut,

Dinge zu ändern,

die ich ändern kann

und die Weisheit,

das eine vom anderen zu unterscheiden."

(Reinhold Niebuhr)

 

Kennen tue ich diesen Spruch schon lange, nur fällt er mir meißt gerade dann nicht ein, wenn ich ihn mal bräuchte...

 

Liebe Grüße

 

Norman

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Weisheit eines Arztes:

 

 

Was bringt den Doktor um sein Brot?

 

Das sind Gesundheit oder der Tod.

 

Drum hält der Arzt, damit er lebe

 

uns zwischen beiden in der Schwebe

 

(Dr. med. Eugen Roth, dt. Autor, 1895-1976)

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Es ist für mich nicht wichtig, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.

 

Ich möchte wissen, wonach du innerlich schreist

und ob du zu träumen wagst, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

 

Es ist für mich nicht wichtig, wie alt du bist.

 

Ich möchte wissen, ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen,

um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen und für das Abenteuer des Lebendigseins.

 

Es ist für mich nicht wichtig, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen.

 

Ich möchte wissen, ob du den tiefsten Punkt deines Lebens berührt hast, ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat, oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual.

 

Ich möchte wissen, ob du mit dem Schmerz - meinem oder deinem - da sitzen kannst, ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.

 

Ich möchte wissen, ob du mit der Freude - meiner oder deiner - da sein kannst, ob du mit Wildheit tanzen kannst, von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen erfüllt mit Begeisterung, ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft, oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

 

Es ist für mich nicht wichtig, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist.

 

Ich möchte wissen, ob du jemanden enttäuschen kannst, um dir selber treu zu sein. Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.

 

Ich möchte wissen, ob du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig.

 

Ich möchte wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist, und ob du Dein Leben aus der Kraft des Universums speisen kannst.

 

Ich möchte wissen, ob du mit dem Scheitern - meinem und deinem - leben kannst und trotzdem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Vollmonds rufst: - Ja! -

 

Es ist für mich nicht wichtig, zu erfahren, wo du lebst und wie viel Geld du hast.

 

Ich möchte wissen, ob du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung, erschöpft, und bis auf die Knochen zerschlagen, und tust, was für die Kinder getan werden muss.

 

Es ist für mich nicht wichtig, wer du bist und wie du hergekommen bist.

 

Ich möchte wissen, ob du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst.

 

Es ist für mich nicht wichtig, wo oder was oder mit wem du gelernt hast.

 

Ich möchte wissen, ob du allein sein kannst und in den leeren Momenten wirklich gern mit dir zusammen bist.

 

Ich möchte wissen, was dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt. "

 

(Oriah Mountain Dreamer, indianische Heilerin aus Kanada)

 

 

Auch im deutschen gesungen von Laith Al Deen, das Stück ist der Hammer :)

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Die wundersame Reise des positiven Gedankens

 

Die Artenvielfalt der Gedanken ist unermesslich.

So wie es negative, lähmende Gedanken gibt, existieren aber auch positive welche ungeahnte Kräfte haben. Leider haben viele Menschen die Macht des positiven Denkens längst verdrängt. Es scheint einfacher und interessanter, allem Schönen misstrauisch und argwöhnisch gegenüberzustehen. Dabei hatte alles einst so schön und vielversprechend begonnen.

 

Einst schwebte der positive Gedanke über die Erde, um nach einem geeigneten Ruheplatz Ausschau zu halten.. Auch war er auf der Suche nach einem Wesen, was sich Mensch nannte. Er ließ sich auf einer leuchtend roten Blüte nieder. Doch diese schwankte nur im Winde und puderte ihn mit Blütenstaub. So verließ er sie. Er bewunderte die Schöpfung in all ihrem Facettenreichtum. So sah er die emsige, fleißige, kleine Ameise, bewunderte die Spinne welche in feinster Kleinstarbeit ihr Netz webte und freute sich an den Kreaturen, die in Wald, Wiese und Wasser zu Hause waren. Es schien, als wären alle rundherum zufrieden und glücklich. Der positive Gedanke flog weiter und fand ein sonderbares Wesen, welches lustlos und traurig auf dem Boden hockte. Es schien Langeweile zu haben und stocherte ohne aufzuschauen in der Erde herum. Das also war die Krone der Schöpfung? Dieses Wesen nannte der Schöpfer Mensch. "Lass mich in dein Herz!" sagte der Gedanke. "Als Belohnung werde ich dir die Lebensfreude schenken, den Spaß und den Genuss." So zog der Gedanke in das ihm unbekannte Wesen ein. Der Mensch aber wurde neugierig und begann sich umzusehen. Alles, was er fand und tat, bereitete ihm große Freude. Dankbarkeit und Frieden zogen in sein vormals unruhiges Herz ein. Er freute sich an den Blumen. Er genoss den Anblick der Wolken. Er liebte es, umherzugehen und innezuhalten. Er aß mit Freude und trank das Wasser mit Wonne. Leider genoss er es auch, die Blumen zu zertreten, das Wasser zu verschmutzen, und die schwachen Kreaturen zu fangen um sie zu quälen. Er entdeckte die Gewalt und den Hass, mit welchem er glaubte, sein Eigentum verteidigen zu müssen. Da gebot ihm der positive Gedanke Einhalt: "Ich werde dich das Zweifeln lehren, damit du bereit bist, über alles, was du tust, vor dir Rechenschaft abzulegen." Nicht lange, da saß der Mensch wieder auf dem Boden, zerrissen zwischen dem, was er tun wollte, und der Furcht davor, etwas zu zerstören. Er war darauf bedacht, alles zu vermeiden, was er nicht ausführlich bedacht und vorhergesehen hatte. "So ist das nicht gut", sagte der Gedanke. "Als ich dich traf, warst du lustlos und ohne Ziel. Doch jetzt weißt du, was Lebensfreude ist, und versagst sie dir aus Angst, dein Ziel zu verfehlen. So will ich dir die Hoffnung schenken, die dich aus der eisernen Umklammerung von Lust und Zweifel befreien soll!" Mutig geworden richtete sich der Mensch wieder auf. Er sammelte und zimmerte sich eine Welt, von der er glaubte, dass sie lebenswert sei. Auch sammelte er Blumensamen, säte und hoffte, sich an ihrem Duft und ihrer Schönheit zu laben. Er erfand köstliche Speisen und unterhaltsame Spiele. Doch er konnte die Zeit nicht vergessen, wo er nur pure Lust empfand; wo alles, was er tat, ihm Spaß bereitete, ohne dass Zweifel an ihm nagten. Die Hoffnung , dass es, so sehr er sich auch mühte, je wieder so sein würde, schwand immer mehr. Ja der Zweifel drohte, ihn wieder Trübsal versinken zu lassen. Jedes Misslingen schien ihm ein Zeichen, Schmerz brannte sich in seine Seele Jedes Scheitern ließ ihn verzweifeln. Die Hoffnung schwand und verwandelte sich in Sehnsucht. Da schaute ihn der positive Gedanke ein letztes Mal an und sagte: "Ich werde dir eine letzte Tugend schenken. "Du sollst vergessen können, damit die Hoffnung nicht stirbt und die Freude ungetrübt sein kann."

Schnell geriet der positive Gedanke mit all seinen wundervollen Kräften in Vergessenheit. So kam es, dass der Mensch seine größte Chance leider nicht erkannte, und sie auch bis zum heutigen Tage leider nur selten wahrnimmt.

Ich habe dem positiven Gedanken in meinem Herzen ein großes helles Zimmer eingerichtet.

Wir haben uns viel zu erzählen, erleben gemeinsam große Wunder.

 

Falls dich diese Geschichte neugierig gemacht hat, probiere seine Wirkung doch einfach einmal aus. Er ist einfach zu bekommen, lässt sich leicht einfangen, mit offenem Herzen und einem strahlenden Blick. Ich bin mir sicher, seine Anhängerschaft wird bald mächtig ansteigen denn schließlich kostet er nicht einen einzigen Cent.

 

Noch eine Nachdenklichkeit sei erlaubt; sind wir nicht alle Teil eines einzigen, großen und unbegreiflich positiven Gedankens...

Ich habe für mich eine Antwort gefunden und du lieber Leser?

@Celine Rosenkind

 

VlG

Sunny

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  • 2 weeks later...

Sehr schöner Beitrag Sunny, vielen Dank.

 

Ich habe hier wieder eine kurze Geschichte von Anthony de Mello:

 

Ein Geschäftsmann wollte vom Meister wissen,

was das Geheimnis seines erfolgreichen Lebens sei.

Sagte der Meister: "Mache jeden Tag einen Menschen glücklich!"

Und er fügte als nachträglichen Gedanken hinzu:

"...selbst wenn dieser Mensch Du selbst bist."

Nur wenig später sagte er:

"Vor allem, wenn dieser Mensch Du selbst bist."

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  • 2 weeks later...

Schöne Geschichte Norman, ich hab auch noch was, welches mir gefällt. :rolleyes:

 

Von der Last des Lebens...

 

Ein alter Beduine war krank und zweifelte am Sinn des Lebens.

Eines Tages kam er in einer Oase an einem jungen, noch kleinen Palmenbaum vorbei. Frustriert und deprimiert wie er war, nahm er einen dicken Steinbrocken und legte ihn der jungen Palme mitten auf die Blattkrone und dachte gehässig: "Soll auch sie sehen, wie sie damit fertig wird."

Die junge Palme versuchte, die Last abzuwerfen. Sie wiegte sich im Wind und schüttelte ihre jungen Wedel. Doch - vergebens.

Also begann sie, tiefer und fester in den Boden zu wachsen, um stärker und kräftiger zu werden. Und wirklich: ihre Wurzeln erreichten neue Wasseradern. Die Kraft des Wassers aus der Tiefe und die der Sonne vom Himmel machten sie zu einer außerordentlich starken Palme, die auch den Stein im Weiterwachsen mittragen konnte.

Nach Jahren kam der alte Beduine wieder, um nach dem Baum zu sehen. Da sah er eine besonders hochragende Palme und in der Krone trug sie den Stein.

Und wie sie sich im Wind neigte, schien sie ihm zu sagen: "Ich muss dir danken! Die Last hat mich über meine Schwäche hinauswachsen lassen."

 

VlG

Sunny

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Hi Sunny!

 

Eine wunder, wunderschöne Geschichte!

Sie regt einen sehr zum Nachdenken an, eröffnet neue Sichtweisen.

Ich finde sie toll, danke!

 

Lieben Gruß, Birgit.

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Freut mich Birgit. :rolleyes: Da lege ich nochmal eine Geschichte drauf.. ^_^

 

Die Samen.

 

Es steckten einmal zwei Samen nebeneinander im Boden.

Der erste Samen sprach: "Ich will wachsen! Ich will meine Wurzeln tief in die Erde senden und ich will als kleines Pflänzchen die Erdkruste durchbrechen, um dann kräftig zu wachsen. Ich will meine Blätter entfalten und mit ihnen die Ankunft des Frühlings feiern. Ich will die Sonne spüren, mich von Wind hin- und herwehen lassen und den Morgentau auf mir spüren. Ich will wachsen!"

Und so wuchs der Samen zu einer kräftigen Pflanze.

 

Der zweite Samen sprach: "Ich fürchte mich. Wenn ich meine Wurzeln in den Boden sende, weiß ich nicht, was mich dort in der Tiefe erwartet. Ich befürchte, dass es mir wehtut oder dass mein Stamm Schaden nehmen könnte, wenn ich versuche, die Erdkruste zu durchbrechen. Ich weiß auch nicht, was dort oben über der Erde auf mich lauert. Es kann so viel geschehen, wenn ich wachse. Nein, ich bleibe lieber hier in Sicherheit und warte, bis es sicherer ist." Und so verblieb der Samen in der Erde und wartete.

 

Eines Morgens kam eine Henne vorbei. Sie scharrte mit ihren scharfen Krallen nach etwas Essbaren im Boden. Nach einer Weile fand sie den wartenden Samen im Boden und fraß ihn auf.

(Abdul-Baha)

 

VlG und schönes WE euch allen. B)

Sunny

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Hey Sunny,

 

das ist ja auch wieder eine sehr schöne Geschichte.

 

Wenn du mal eine Lesetour :ph34r: machst, gib doch bitte die Termine durch. :rolleyes:

 

 

VG, Rainer

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Au ja!

Da würd ich auch kommen, Sunny!

Bitte mit anschließender Autogrammstunde... ! ;)

 

Wo findest du diese schönen Geschichten nur immer ?!

 

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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Hey Sunny,

Wenn du mal eine Lesetour :ph34r: machst, gib doch bitte die Termine durch. :rolleyes:

VG, Rainer

 

 

Hallo Rainer, Birgit,

 

nein, nein, mit der Lesetour das wird bei mir nichts, da fehlt mir persönlich die Puste. :wacko: Außerdem sollten das ja die Gedichteschreiber selber tun. ;)

 

Aber ich kopiere gerne ab und zu mal wieder Geschichten hier herein, die ich im Internet finde und die mir gefallen. Wenn sie euch auch gefallen, dann umso besser. :rolleyes:

 

Da habe ich doch gleich noch ein "Extrapaket" für euch.. :D

 

Die Pakete am Baum

 

Vor langer Zeit stand in einem Dorf eine starke uralte Eiche. Eines Tages forderte der Dorfälteste alle Dorfbewohner dazu auf, ihre Probleme und Sorgen in ein Paket zu packen und auf die Eiche zu hängen.

Der alte Mann stellte allerdings eine Bedingung. Jeder, der ein Paket auf dem Baum band, musste dafür ein anderes mitnehmen.

Alle Dorfbewohner waren damit einverstanden und machten sich eiligst daran, ihre Sorgen und Nöte in ein Paket zu verschnüren und an den Baum zu hängen.

Jeder von ihnen nahm ein Paket mit Problemen eines anderen Dorfbewohners mit nach Hause. Doch schnell breitete sich große Aufregung aus. Die Bewohner eilten zum alten Mann und beschwerten sich, dass die fremden Sorgen wesentlich größer sind als die eigenen.

Der Alte lächelte nur.

Und innerhalb kürzester Zeit packte jeder die fremden Sorgen wieder in das Paket und brachten dieses wieder zu der Eiche zurück. Schließlich gingen alle Bewohner wieder mit ihrem Sorgen-Päckchen nach Hause.

 

VlG

Sunny

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Die Geschichte vom Baumwollfaden"

 

Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der hatte Angst, dass es nicht ausreicht, so, wie er war: "Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach", sagte er sich, "und für einen Pullover zu kurz.

An andere anzuknüpfen, habe ich viel zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos.Ja, wenn ich aus Lurex wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid. Aber so?! Es reicht nicht! Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Niemand mag mich - und ich mich selbst am wenigsten."

So sprach der kleine Baumwollfaden, legte traurige Musik auf und fühlte sich ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.

Da klopfte ein Klümpchen Wachs an seine Tür und sagte: "Lass dich doch nicht so hängen, du Baumwollfaden. Ich hab' da so eine Idee: Wir beide tun uns zusammen. Für eine Osterkerze bist du zwar als Docht zu kurz und ich hab' dafür nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu jammern!" Da war der kleine Baumwollfaden ganz glücklich, tat sich mit dem Klümpchen Wachs zusammen und sagte: "Nun hat mein Dasein doch einen Sinn." Und wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollfäden

und kleine Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um der Welt zu leuchten?!

 

VlG

Sunny

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Hi Sunny!

 

Wieder zwei schöne Geschichten! :)

Besonders die mit dem " Sorgen-Baum " gefällt mir.

Ja, wenn man sich die Sorgen und Nöte der anderen Menschen so ansieht,

sind die eigenen doch oft kaum der Rede wert... .

Das ist wohl wahr!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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  • 3 weeks later...

Hallo Sunny

 

Ich habe deine Erzählungen seeeehr gerne gelesen. Danke dafür! Ich könnte mir vorstellen, dass du auch in Zitaten gut bewandert bist. Die find ich nämmlich auch so toll, weil sie meist mit einem oder zwei Sätzen Lebensweisheiten auf den Punkt bringen können. Darum mach ich jetzt einen Zitate-Thread auf....Nochmals etwas für's Gemüt! :-)

 

einen schönen Abend wünsch ich dir

g025.gif

ursela

bearbeitet von farfalla52
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Und dann kam der Zeitpunkt,

wo das Risiko, in einer Knospe verschlossen

zu bleiben, schwerer wog, als das Risiko

zu erblühen

Anais Nin

 

 

Das erinnerte mich an die Geschichte von Sunny's Samen der sich nicht zu wachsen traute....

bearbeitet von farfalla52
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Es war einmal ein alter Indianer. Der saß mit seinem Enkel am Lagerfeuer. Es war schon dunkel und das Feuer knackte.

 

Nach einer Weile des Schweigens sprach der Alte: "Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als würden zwei Wölfe in meiner Brust miteinander kämpfen. Der eine ist böse; rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere dagegen ist gut; liebevoll, sanft und mitfühlend."

 

"Welcher wird den Kampf in deinem Herzen wohl gewinnen?" fragte der Junge.

 

Der Alte antwortete: "Der, den ich füttere."

bearbeitet von Reni
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Als ich diesen Abend nach Hause kam und meine Frau das Abendbrot serviert hatte, nahm ich ihre Hand und sagte ihr, dass ich ihr etwas mitteilen müsse. Sie setzte sich hin und aß schweigend. Und ich sah wieder die Angst in ihren Augen.

 

Auf einmal war ich wie versteinert, ich konnte meinen Mund nicht mehr öffnen. Aber ich musste ihr sagen, was ich denke: Ich möchte mich scheiden lassen. Sie wurde nicht aufbrausend und regte sich über meine Worte nicht auf, sondern fragte mich leise nach dem Grund dafür.

 

Ich vermied eine Antwort auf die Frage. Das verärgerte sie. Sie schmiss ihr Besteck umher und schrie mich an, dass ich kein Mann sei. In dieser Nacht redeten wir nicht mehr miteinander. Sie weinte die ganze Nacht. Ich wusste, dass sie herausfinden will, was mit unserer Ehe passiert ist, aber ich konnte ihr keine zufrieden stellende Antwort geben: Ich habe mich in Jane verliebt. Meine Frau liebte ich nicht mehr.

 

Mit einem tiefen Gefühl der Schuld entwarf ich einen Ehevertrag in dem ich ihr unser Haus, unser Auto und 30% von unserer Firma anbot. Sie schaute ihn sich kurz an und zerriss ihn anschließend. Die Frau, mit der ich zehn Jahre meines Lebens verbracht habe, wurde mir fremd. Mir tat es um ihre Zeit und ihre Energie leid, die sie mit mir verschwendet hatte, aber ich konnte nicht mehr zurück, dafür liebte ich Jane zu stark. Schließlich brach sie vor meinen Augen laut in Tränen aus, das war die Reaktion, die ich erwartet hatte. Sie weinen zu sehen brachte mir irgendwie ein Gefühl der Erleichterung. Schon seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken, mich scheiden zu lassen, und ich war regelrecht besessen von dem Gedanken. Nun wurde das Gefühl nochmals stärker und klarer, dass es die richtige Entscheidung ist.

 

Am nächsten Tag kam ich spät nach Hause und sah sie schreibend am Tisch sitzen. Ich war sehr müde an dem Abend und so ging ich ohne Abendbrot zu essen direkt ins Bett. Die vielen Stunden mit Jane haben an meinen Kräften gezehrt. Ich wachte kurz auf und sah sie immer noch schreibend am Tisch sitzen. Das war mir aber egal und so drehte ich mich um und war sofort wieder eingeschlafen.

 

Am nächsten Morgen hat sie mir ihre Forderungen für eine Scheidung mitgeteilt: Sie verlangt gar nichts von mir, möchte jedoch einen Monat Zeit bevor wir unsere Scheidung bekannt geben. Sie möchte, dass wir einen Monat ein normales Leben leben und so tun, als wäre nichts geschehen. Ihre Gründe dafür waren einfach: Unser Sohn schreibt in einem Monat seine Klassenarbeiten und sie möchte ihn mit unserer kaputten Ehe dabei nicht belasten.

 

Das konnte ich akzeptieren. Aber es ging noch weiter: Sie wollte, dass ich mich daran erinnere, wie ich sie am Tag unserer Hochzeit über die Türschwelle getragen habe. Sie wollte, dass ich sie jeden Morgen aus unserem Schlafzimmer bis zur Wohnungstür trage. Ich dachte, dass sie nun total verrückt wird. Damit unsere letzten Tage aber so angenehm wie möglich wurden, willigte ich ein.

 

Später erzählte ich Jane von den Bedingungen, die meine Frau gestellt hatte. Sie lachte sie laut aus und sagte, dass es absurd sei. "Egal was für Tricks sie anwende, sie muss die Scheidung akzeptieren" sagte sie höhnisch.

 

Nachdem ich meiner Frau mitgeteilt hatte, dass ich mich scheiden lassen will, hatten wir keinerlei Körperkontakt mehr. So ist es kein Wunder, dass es am ersten Tag ein ungewohntes Gefühl war, als ich sie hinaus trug. Unser Sohn stand hinter uns und applaudierte. "Papa hält Mama im Arm" freute er sich. Seine Worte taten mir weh. Vom Schlafzimmer durch das Wohnzimmer bis zur Wohnungstür - ich ging über 10 Meter mit ihr in meinem Arm. Sie schloss langsam ihre Augen und flüsterte mir zu: "Bitte sag unserem Sohn nichts über unsere Scheidung". Ich nickte und ein bedrückendes Gefühl überkam mich. Ich setzte sie draußen vor der Tür ab. Sie ging zur Bushaltestelle, um dort auf den Bus zu warten, der sie zu ihrer Arbeit bringt. Ich fuhr alleine in mein Büro.

 

Am zweiten Tag fiel uns alles viel leichter. Sie lehnte ihren Kopf an meine Brust. Ich konnte den Geruch ihrer Bluse riechen. Mir wurde klar, dass ich diese Frau für eine lange Zeit nicht mehr richtig angesehen hatte. Mir wurde klar, dass sie nicht mehr so jung wie bei unserer Hochzeit war. Ich sah kleine Falten in ihrem Gesicht und auch die ersten kleinen grauen Haare. Unsere Ehe ging an ihr nicht spurlos vorüber. Für eine Minute habe ich mir die Frage gestellt, was ich ihr damit angetan habe.

 

Als ich sie am vierten Tag auf den Arm nahm, merkte ich, dass ein Gefühl der Vertrautheit wieder aufkam. Dies war die Frau, die mir zehn Jahre ihres Lebens geschenkt hatte.

Am fünften Tag fiel mir auf, dass die Vertrautheit weiter zunahm. Ich erzählte Jane nichts davon.

Je weiter der Monat dahin ging, desto leichter fiel es mir, sie zu tragen. Vielleicht machte mich tägliche Training stärker.

 

Eines morgens sah ich ihr dabei zu, wie sie überlegte, was sie anziehen soll. Sie probierte einige Kleidungsstücke aus, konnte sich aber nicht entscheiden. Dann sagte sie seufzend: "Alle Kleidungsstücke werden immer größer". Plötzlich merkte ich, dass sie viel dünner geworden war. Das war also der Grund dafür, dass mir das Tragen immer leichter fiel!

 

Auf einmal traf es mich wie ein Schlag: Sie trug so viel Schmerz und Bitterkeit in ihrem Herzen! Unterbewusst streichelte ich ihren Kopf.

 

In diesem Moment kam unser Sohn und sagte: "Papa, es ist Zeit, du musst Mama aus dem Zimmer tragen!". Es wurde ein wichtiger Teil seines Lebens, zu sehen, wie Papa Mama aus dem Zimmer trug. Meine Frau sagte unserem Sohn, dass er näher kommen solle. Als er das tat, nahm sie ihn fest in den Arm. Ich drehte meinen Kopf weg, weil ich Angst hatte, meine Meinung noch in letzter Minute zu ändern.

Ich nahm sie dann in meinen Arm und trug sie aus dem Schlafzimmer durch das Wohnzimmer in den Flur. Ihre Hand lag leicht an meinem Hals. Ich hatte sie fest im Arm. Es war so wie an dem Tag unserer Hochzeit.

 

Ich machte mir Sorgen, weil sie immer weniger wog. Als ich sie am letzten Tag auf dem Arm hatte, konnte ich mich kaum bewegen. Unser Sohn war schon in der Schule. Ich hielt sie fest und sagte ihr, dass mir gar nicht aufgefallen war, dass in unserem Leben die Intimität fehlt. Ich fuhr zu meinem Büro und sprang aus dem Auto, ohne es abzuschließen - dafür war keine Zeit. Ich hatte Angst, dass jede Verzögerung mich umstimmen könnte. Ich rannte die Treppe hoch. Als ich oben ankam, öffnete Jane die Tür. "Es tut mir leid, aber ich will mich nicht mehr scheiden lassen" sagte ich ihr.

 

Sie blickte mich erstaunt an und fasste mir an die Stirn. "Hast du Fieber?!" fragte sie. Ich nahm ihre Hand von meiner Stirn und sagte: "Es tut mir leid, Jane, ich will mich nicht mehr scheiden lassen. Unser Eheleben war vermutlich deswegen so eintönig, weil sie und ich uns nicht zu schätzen wussten, und nicht weil wir uns nicht mehr lieben! Jetzt erst wird mir klar, dass ich damals, als ich sie an unserem Hochzeitstag über die Türschwelle getragen habe, die Treue geschworen habe, bis der Tod uns scheidet".

Plötzlich schien Jane aufzuwachen. Sie gab mir eine schallende Ohrfeige, knallte die Tür zu und brach in Tränen aus. Ich lief hinunter und zu dem Blumenladen, der auf meinem Weg lag. Dort angekommen bestellte ich einen Strauß für meine Frau. Die Verkäuferin fragte mich, was sie auf die Karte schreiben soll. Ich lächelte und schrieb: Ich werde dich jeden Morgen über die Schwelle tragen, bis der Tod uns scheidet.

 

Als ich an diesem Nachmittag zu Hause ankam, hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und einen Strauß Blumen in der Hand. Ich rannte die Treppen nach oben und fand meine Frau im Bett - tot. Meine Frau hatte seit Monaten gegen Krebs gekämpft und ich war zu viel mit Jane beschäftigt, um das überhaupt nur mitzubekommen. Sie wusste, dass sie bald sterben würde und wollte mich vor einem bewahren: Den negativen Gefühlen unseres Sohnes mir gegenüber. Wenigstens in den Augen meines Sohnes bin ich der liebevolle Ehemann geblieben.

 

Es sind die kleinen Dinge in einer Beziehung, die wirklich wichtig sind. Es ist keine Villa, ein Auto oder Berge von Geld. Diese Dinge können zwar das Leben bereichern, aber sind niemals der Ursprung des Glücks.

 

Also nimm dir die Zeit und tu für deine Partnerschaft die Dinge, die eine solche Ausmachen. Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die für Geborgenheit und Nähe sorgen.

 

Lebe eine glückliche Partnerschaft!

 

Wenn du dies nicht teilst, passiert dir gar nichts.

 

Tust du es doch, wirst du damit vielleicht eine Ehe retten. Viele Leben scheitern daran, dass die Leute nicht erkennen, dass sie kurz vor dem Ziel aufgeben!

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Vor über dreißig Jahren las ich einmal in einer sächsischen Zeitung folgendes Gedicht:

 

Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wär,

 

tät mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehr'.

 

Weil mancher Mann nicht weiß, wer mancher Mann ist,

 

mancher Mann manchen Mann manchmal vergisst.

 

 

Dabei stand zur Erklärung, dass einst August der Starke mit Freunden in ein Wirtshaus auf dem Dresdner Heller eingekehrt war. Dort aßen und tranken sie. Als August der Starke seine Zeche bezahlen soll, bemerkte er, dass er kein Geld dabei hatte. Der Wirt aber erkannte seinen Gast nicht und schimpfte ihn einen Schurken und Tagedieb. Obenstehende Worte hatte August der starke auf einen Bierdeckel gekritzelt.

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Man sollte Kinder lehren,

ohne Netz

auf einem Seil zu tanzen.

Bei Nacht

allein unter freiem Himmel zu schlafen.

In einem Kahn

auf das offene Meer hinaus zu rudern.

 

Man sollte sie lehren,

sich Luftschlösser

statt Eigenheime zu erträumen.

Nirgendwo sonst,

als nur im Leben zuhause zu sein.

Und in sich selbst

Geborgenheit zu finden.

 

Dieter Deiske

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Das Schönste der Meere

ist jenes,

das wir noch nicht sahen.

Das Schönste der Kinder,

ruht noch in bergender Wiege.

Die Tage,

die Schönsten,

sind jene,

die wir noch nicht lebten.

Und was ich

dir sagen möchte,

das Schönste,

ich habe es noch nicht gesagt.

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