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Wo ist meine Unbekümmertheit?


hanny06

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Hallo zusammen,

 

ich merke gerade mal wieder intensiver, dass mir die beiden OPs einen ziemlich wichtigen Teil meines noch so jungen Alters genommen hat - die Unbeschwertheit.

Das hat jetzt auch nichts mit der Marcumareinnahme oder dem Klappengeräusch zu tun, nicht das diese Diskussion wieder aufflackert. Auch möchte ich keine Diskussion über die Dankbarkeit für die OP starten. Diese Dankbarkeit habe ich tief in mir und spüre sie auch, trotzdem fehlt mir diese jugendliche Unbekümmertheit, was andere teilweise so austrahlen. Aber ich beneide momentan irgendwie die Leute in meinem Alter, meine Studienkollegen die alle bis tief in die Nacht feiern können, unbeschwert und locker leben.

Ich wünsche mir diese jugendliche Unbekümmertheit, die viele in meinem Alter mit Mitte 20 noch haben, manchmal so sehr zurück.

Musste mir das mal von der Seele schreiben.

 

Grüße

hanny

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Hallo Hanny,

 

ich kann deine Seelenlage gut verstehen.

Obwohl ich sicher doppelt so alt bin wie du, geht es mir ähnlich. Das Urvertrauen in den Körper geht mit solchen OPs, wie wir sie durchgemacht haben, einfach ein Stück weit verloren, bzw. ist nur schwer wiederzuerlangen. Jede kleinste körperliche Regung nehmen wir sofort wahr und prüfen sie auch unbewusst auf mögliche Gefahren. Früher wäre sowas gar nicht aufgefallen.

Wer dem Tod ins Gesicht geschaut hat, nimmt die Welt einfach auch mit anderen Augen wahr. Das ist aber auch eine Chance. Die Wichtigkeit verschiedener Abläufe und Vorkommnisse im Alltag hat sich verändert. Wenn die einen unbekümmert im Lebenswandel sind, sind wir unbekümmert bei Dingen, die andere völlig unbegründet in Stress und Panik versetzen. Die Relationen haben sich verschoben. Auch unser Leben bietet schöne Momente, die andere nicht haben.

 

Andererseits sollten wir auch nicht aus dem Auge verlieren, dass wir hier in Mitteleuropa absolut privilegiert sind, egal wie schlecht es uns geht. Schaue nach Afrika oder Asien, ich wollte nicht in diesem Elend oder mit dieser Gewalt leben.

Im Vergleich zu uns Herzpatienten geht es einigen Menschen sicher besser, aber sehr vielen auch viel schlechter.

Wenn ich daran denke, bin ich mit meinem jetzigen Schicksal doch wieder recht zufrieden.

 

Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu pathetisch. Was ich eigentlich nur sagen wollte, du bist mit diesen Gefühlen nicht alleine.

Das ist sicher keine große Hilfe, aber vielleicht doch ein positiver Funke.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Dietmar,

 

danke, für deine schnelle Antwort. Ja, es klingt schon etwas pathetisch, aber andererseits ist das auch genau die Denkweise, die ich momentan habe....mit den Menschen in Afrika und so. Das ist mir alles bewusst, vielleicht auch teilweise zu oft.

Es mag vielleicht dumm und blöd klingen, aber manchmal wünsche ich mir so ne kleine Portion mehr Oberflächlichkeit.

Diese Tiefgründigkeit ist zwar ein Geschenk durch das Erlebnis der OP, aber ich habe dein Eindruck, dass es mich auch oft hindert mein Leben etwas lockerer und entspannter zu leben.

 

Grüße

hanny

 

P.S: Ich sollte mir wohl keine Partyfotos mehr von Mitstudenten auf Facebook anschauen. Das macht nur melancholisch :unsure:

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Hey Hanny -

 

ich hab damals nach meiner Operation noch einige Nächte an einer Tankstelle gejobbt und wurde in einer Nacht von einem jungen Mann angesprochen auf meinen Strich auf der Brust. Er hatte ihn auch und war vor 8 Jahren, mit 17, operiert worden und hatte eine Kunstklappe erhalten.

Er sagte, es habe bei ihm mehr als 2 Jahre gedauert, bis er sich wieder so fühlte, wie vor der OP.

Danach kam er noch ab und an in den Nächten am Wochenende - er sah sehr gut aus, wirkte glücklich und kaufte jedes Mal ein Sixpack Bier, um mit seinen Freunden tanzen zu gehen am Wochenende.

 

Ich denke, das Gefühl, das Du vermisst, ist noch da, und daß Du es vermisst, ist ein erstes Zeichen dafür, daß Du Dich traust, Dich wieder daran zu erinnern.

Mach damit weiter! Erinnere Dich, phantasier Dir aus, wie Du tanzt und Dich dabei leicht fühlst und es genießt, einen drauf zu machen... Das wird Dir auch dabei helfen, den Zugang dazu hier und heute wiederzufinden und die Erinnerungen an Deine Operationen ein wenig in den Hintergrund treten lassen.

Als ich nach der OP wieder ausging, fühlte ich mich oft ganz schön träge und merkte, daß ich irgendwie nicht mehr dazu gehöre. Ich ging früher oder stellte mich selber abseits. Einmal war ich in einem Klub mit flakerndem Diskolicht und sah plötzlich die OP-Lampe über mir, die mir blendend übers Gesicht gezogen wurde (daran erinnere ich mich in der Tat noch). Solche Flashbacks - durch körperliche Symptome oder plötzliche intensive Erinnerungen - hatte ich eine ganze Weile, und ganz frei und unbeschwert fühle ich mich noch immer nicht wieder, obwohl in den letzten Wochen ich mich nach dem Schwimmen und Saunieren und einigen netten Parties, etc. teilweise sehr gut gefühlt habe und vor zwei Wochen ne ganze Nacht durchgetanzt und nen riesen Spaß dabei hatte.

Ich find, es ist eine schwierige Gratwanderung zwischen dem gezielten Wiedereinbinden und Aufsuchen solcher Situationen und der nötigen Zeit für die dabei auch auftretenden Verlust-, Trauer-, oder Entfremdungsgefühle, mit denen vielleicht die Umgebung auch nicht viel anfangen kann.

Aber bleib dabei, und versuch es weiterhin - in der Phantasie und im Leben! Ich fand es am besten mit ein paar guten Freunden, die alle über die OP informiert waren und bei denen ich mich gut aufgehoben fühlte, nach und nach wieder mehr Kontrollverlust zuzulassen (und dann schließlich auch mal wieder voll einen übern Durst zu trinken und ganz viel Scheiße zu labern und so albern zu sein, wie ein Elfjähriger - das war bitter nötig und tat unendlich gut!).

Anfangs trat dabei aber noch häufig Angst auf - oder körperliche Symptome, die davon auch schwer zu trennen sind.

 

Es braucht ne Menge Geduld und Einfühlung mit sich selbst, schätze ich - aber das unbeschwerte Mädchen, das gerne mal wieder leicht und sorglos sein möchte, ist ganz sicher nicht weg und läßt sich wiederfinden!

 

LG

 

Fabian

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P.S.: Schau Dir bloß Partyfotos von Deinen Kollegen an, und nicht die afrikanischen Kinder! :lol:

Die haben nichts von Deiner OP, das ist so, als würden Wir hier aufhören zu essen und meinen, davon würde dort einer satt... (nehmt das bitte nicht zu ernst jetzt, ihr wisst, was ich meine)

Du kannst Party machen und oberflächlich sein - laß Dich mitreißen, such die Gelegenheiten, und laß die Trauer zu, die Dich im Moment davon trennt! Nur, wenn Du weißt, was Du vermisst, kann das Leiden daran Dir die Kraft geben, um Deine Leichtigkeit zu kämpfen! Lauf nicht weg davor - lauf hin!

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Hallo Hanny ,

ich kann dich gut verstehen , so geht es mir bei meinem Bruder .

Ich weiss auch nicht , wo die Zeiten bleiben wo es bei mir noch so halbwegs besser gelaunt gewesen bin :(

Ich kann dich gut nachvollziehen , wie es dir geht !!!

Kopf hoch , alles ist halb so schlimm.

Julchen.

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Hallo Hanny,

 

ich würde vermuten das Du wegen Deinen viele Extrasystolen immer wieder mit Nachdruck an Deine Herzgeschichte samt Herz-OP erinnert wirst.

Du hast also vermutlich gar keine Zeit in der Du die Sache auch mal vergessen kannst.

Ich kann mich in Deine Situation nicht hineinversetzen da ich nur noch ganz selten mal ein paar Extraschläge haben, diese aber ganz schön rumpeln und mich in diesem Moment auch sehr verunsichern.

 

Ich denke aber das es daher umso wichtiger ist das Du mit Deinen Studienkollegen auf Tour gehst. Du musst Dich ja nicht ins Koma saufen.

Aber in der Zeit bist Du abgelenkt, Du hast die Chance Deine OP und die Nachwirkungen mal für ein paar Stunden zu vergessen.

So kannst Du vielleicht wieder Schritt für Schritt vertrauen in Deinen Körper aufbauen. Der Weg ist quasi immer kleine Schritte weiter zu gehen.

Aber das kennst Du sicherlich schon alles.

 

Ich war z.B. auf einem Festival. Riessen Musikanlage mit morz Bass. Den Bass habe ich dann im ganzen Körper gespürt und direkt kamen dann Gedanken wie

"Ob das so gut ist für mein Herz?".

Also direkt noch ein paar Meter näher an die Boxen gegangen und 'getestet' ob es gut ist.

 

Gerade in jüngeren Jahren heisst das Leben eigentlich unterwegs sein.

Also schau Dir ruhig die Bilder auf Facebook an. Und auf den nächsten Bildern bist Du dann dabei und kannst lächeln wenn Du Dich an die schönen Stunden erinnerst.

 

Gruss

Markus

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Gerade in jüngeren Jahren heisst das Leben eigentlich unterwegs sein.

Also schau Dir ruhig die Bilder auf Facebook an. Und auf den nächsten Bildern bist Du dann dabei und kannst lächeln wenn Du Dich an die schönen Stunden erinnerst.

 

 

Das ist sehr schön gesagt, Markus!

Genau so sollte es sein, und genau so kann es auch werden.

 

Wir haben alle schonmal die Erfahrung gemacht, daß etwas Uns so beschäftigt, daß Wir die Symptome nicht mehr wahrnehmen. Und das ist auch ganz gut so, die meisten Leute bemerken ihre Extrasystolen oder gar Vorhofflimmern ja nicht mal (das ist dann natürlich nicht mehr ganz so gut, :lol: ), obwohl sie bei vielen Leuten vorkommen. Nehmen Wir Uns ein Vorbild an den Ahnungslosen und stürzen Uns ins Leben!

Nimm allen Mut zusammen, Hanny - ich drück Dir die Daumen dafür!

 

LG

 

Fabian

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Hallo Hanny,

 

die von Dir geschilderten Momente in denen man andere, augenscheinlich Gesunde, "beneidet" um ihre Unbekümmertheit habe ich auch als alter Zausel.

 

Aber während man als älterer Kraft in einer Verganngenheit (Lebenserfahrung) schöpfen kann ist das natürlich bei jüngeren nicht möglich.

Evtl. hilft es Dir wenn Du Deine Erfahrungen nicht unter negativ und behindernd verbuchst sondern unter zumindest wertneutral unter Erfahrungen. Du hast im Zeitraffer Sachen erlebt die der ein oder andere evtl. noch im Leben zu meistern hast. Du hast es schon gemeistert - große Angst - Ungewissheit - Schmerzen - all das sind Erfahrungen die letztendlich Du den anderen voraus hast. Du bist insofern im Zeitraffer, auf diese Erfahrungen bezogen, reifer (älter) als die Anderen.

 

OK das ist aber nur diese Seite (Gesundheit) - nach wie vor bist Du jung - suchst Herausforderungen - hast genug Zeitreserven auch mal den falschen Weg zu gehen - kannst Fehler machen und hast Zeit sie zu korrigieren - all das mit Deinen nicht so schönen Erfahrungen gepaart kann Dich viel stärker machen als die Anderen.

 

Pach Dich selbst am Schopf und mach mit was Dir! Spaß macht - wenns zuviel wird versuchs ein anderes Mal erneut.

 

Ich wünsch Dir viel Kraft dazu.

 

MfG

Thomas W.

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Hallo Hanny,

 

an dieser Stelle möchte ich auch dir den Verein Jemah nahebringen. Das ist eine Gruppe Jugendlicher und Erwachsener mit angeborenem Herzfehler. Ich könnte mir vorstellen, dass du dort einige Gleichbetroffene findest, mit denen du dich austauschen kannst und die dir vielleicht davon berichten können, wie sie persönlich damit umgehen.

 

Die Adresse lautet: http://www.jemah.de/

 

Auch ich bin nicht mehr so unbeschwert wie vor meinen OPs. Aber ich versuche immer, das Beste draus zu machen und das Positive daran zu sehen.

 

Viel Glück.

 

Helga

 

PS: Ich denke, du kannst ruhig Party feiern, wenn dir danach ist. Du musst ja nicht gleich Rekorde brechen. Und vielleicht lernst du ja einen jungen Mann kennen, der es auch lieber etwas ruhiger angehen lässt.

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Fun ist ein Stahlbad (Theodor W. Adorno)

 

Hi,

 

ja wo bleibt die Unbekümmertheit?

 

Eine gewisse Unbekümmertheit, die wesentlich darauf beruht, dass man eigentlich noch nichts Einschneidendes erlebt hat, geht sowieso verloren im Lauf der Zeit. Gott sei Dank!

 

Dann gilt es eben, diese ursprüngliche naive Unbekümmertheit zu ersetzen durch die eigene Lebenserfahrung, den eigenen Weg mit dem Erlebten umzugehen. Eine Alternative dazu gibt es nicht wirklich. Und natürlich ist dieser Prozess schmerzhaft. Aber es bleibt nichts übrig, als momentane oder auch dauerhafte Einschränkungen zu akzeptieren und das beste daraus zu machen.

 

Also schmeißt weg die alte Unbekümmertheit, wir brauchen eine neue, die eben nicht mehr nur naiv ist, sondern mit Rückschlägen und Verlusten umgehen kann, die deswegen aber auch viel stabiler und dauerhafter sein kann.

 

6314293781_1a285e46bf_b.jpg

 

Gruß, Rainer

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Hallo Hanny,

 

ich kann dich gut verstehen...............bin zwar auch nicht mehr so jung wie du, aber ich habe auch öfters mal

solche Gedanken, meistens eigentlich wenn irgend eine Feier ansteht oder wenn ich dann mal mit meiner Freundin

Abends weggehe! Dann denke ich immer wie es vor der Op war und das man jetzt eigentlich nicht mehr so unbeschwert

mitfeiern kann, ...........................aber das Münchner Treffen und das Abends weggehn haben mich wieder ein Stückchen

weitergebracht und ich habe gemerkt, das der Körper mehr wegsteckt als man ich denke.......................

Also fang langsam wieder an geh weg, feier mit deinen Freunden muss ja nicht bis in die Puppen sein, vertrau deinen

Körper wieder......................!

 

Grüssla Siggi

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Fun ist ein Stahlbad (Theodor W. Adorno)

 

Hi,

 

ja wo bleibt die Unbekümmertheit?

 

Eine gewisse Unbekümmertheit, die wesentlich darauf beruht, dass man eigentlich noch nichts Einschneidendes erlebt hat, geht sowieso verloren im Lauf der Zeit. Gott sei Dank!

 

Dann gilt es eben, diese ursprüngliche naive Unbekümmertheit zu ersetzen durch die eigene Lebenserfahrung, den eigenen Weg mit dem Erlebten umzugehen. Eine Alternative dazu gibt es nicht wirklich. Und natürlich ist dieser Prozess schmerzhaft. Aber es bleibt nichts übrig, als momentane oder auch dauerhafte Einschränkungen zu akzeptieren und das beste daraus zu machen.

 

Also schmeißt weg die alte Unbekümmertheit, wir brauchen eine neue, die eben nicht mehr nur naiv ist, sondern mit Rückschlägen und Verlusten umgehen kann, die deswegen aber auch viel stabiler und dauerhafter sein kann.

 

6314293781_1a285e46bf_b.jpg

 

Gruß, Rainer

 

Hallo Rainer,

 

danke für deinen Beitrag und das Bild. Du hast schon recht indem, was du schreibst. Das ist mir auch klipp und klar.

Es geht mir eigentlich mehr um die Unbeschwertheit in meinem jetzigen Alter. Das ist noch mal bisschen was anderes, denke ich.

Ich bin halt erst Mitte 20, aber fühle mich seit diesen beiden OPs leider teilweise schon so "alt". So wie Mitte 40 oder so.

Ich möchte mich so gerne so alt fühlen, wie ich auch bin.

Aber ok, ich will dann mal aufhören mit dem jammern :unsure:

 

Grüße

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Hallo Hanny,

 

Es geht mir eigentlich mehr um die Unbeschwertheit in meinem jetzigen Alter. Das ist noch mal bisschen was anderes, denke ich.

Ich bin halt erst Mitte 20, aber fühle mich seit diesen beiden OPs leider teilweise schon so "alt". So wie Mitte 40 oder so.

 

Ich möchte mich so gerne so alt fühlen, wie ich auch bin.

 

Hey, was soll ich da sagen, ich fühl mich manchmal wie Johannes Heesters alte-smilies-0002.gif und sooo alt bin nun auch wieder nicht. Obwohl, naja fast zwinkernde-smilies-0017.gif

Aber ok, ich will dann mal aufhören mit dem jammern :unsure:

 

Jammern ist völlig in Ordnung. :rolleyes:

 

Vielleicht gehts einem nachher bißchen besser, aber das Leben geht immer nur nach vorn:

 

http://www.youtube.com/watch?v=ETUR8_hp3Pg&feature=related

 

 

Gruß, Rainer

bearbeitet von rene
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Liebe Hanny,

 

ich kann deine Gefühle sehr gut nachempfinden. Seit unseren einschneidenden Erlebnissen wurden wir wachgerüttelt aus dem Traum, daß das Leben einfach stattfindet und uns mittnimmt. Die Frage, warum ich? wird sich sicher jeder schon einmal gefragt haben und eine Antwort darauf ist nicht einfach.

Ich bin mir nicht sicher, ob alle anderen jungen Menschen in deinem Umfeld tatsächlich unbekümmert sind. Ich verstehe Dich so, dass Du einfach einmal nicht mehr mit irgendwelchen Signalen, Anzeichen deiner Erkrankung in Berührung kommen möchtest. Du bist repariert und hast gefälligst wieder zu funktionieren, wie die Anderen auch. Dein Fokus liegt auf das, worin du Beeinträchtigt bist und nicht darauf, was Du durch die Operationen alles wieder kannst.

Ich bin der festen Überzeugung, dass deine Zeit kommt, nein, Du bist mittendrin! Viele Träume die du hast werden sich noch erfüllen.

Gib dir Zeit, du hast sie ;)

 

Ich wünsche Dir, dass Du deine Lebensfreude wiedererlangst und unbeschwert ausleben kannst.

 

 

LG

 

Klaus

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Hallo Hanny,

 

da ich gestern auch mal wieder auf einer Ü30-Party mit meinen Freundinnen war, kann ich dir nur Zuspruch geben, nicht auf solche Events zu verzichten. B)

Sowohl mein Schritti ist jetzt wieder geeicht als auch meine Herzklappen haben heute noch den Techno-Beat in sich.. :D

 

c020.gif

 

VlG

Sunny

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Hallo hannny,

 

 

Ich verstehe dich gut, denn im moment habe ich für vieles keinen Kopf mehr, wofür ich gerade vor meiner diagnose Kopf hatte.

Eins weiß ich aber, so unbekümert sind viele facebook Freunde nicht wie sie in dem einen oder anderem Bild aussehen. Von einer Freundin dachte ich hei die ist sooo glücklich, bis sie gebeichtet hat wie ungluecklch sie eigentlich ist. Man zeigt sich gerne aus seiner besten seite auch wenn es nur eine minutenaufnahme ist. Dann denke ich an die schwierigste Zeit meines Lebens bisher (Scheidung und alles was dazu gehört). War die Zeit wo ich am meisten getanzt habe und in dem Moment hätte keiner geahnt was ich eigentlich durchmache.

Es kommt auch für mich eine heftige Zeit zu. Mein Freund hat sich von mir distanziert seit meiner Diagnose, das war eine Freundschaft oder Liebschaft die nur an sonnentagen Platz hatte. Diese Oberflächlichkeit vermisse ich nicht, im Gegenteil ich sehe nun klarer wie traurig es ist wenn Menschen keine Tiefe haben und ehrlich gesagt das Lachen und die Tränen leben Seite an Seite. Die Oberfläche irgendwo dazwischen... Ich habe eine Freundin mit der ich lautstark lachen kann wenn wir über unsere Probleme reden. Wenn unsere Freundschaft die Tiefe nicht hätte wäre das sicher nicht möglich.

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Hallo Hanny,

 

erst im letzten Jahr wurde mir bewußt, was ES ist, das mir seit der Diagnose und noch mehr seit der OP "abhandengekommen war". Genau dieses Gefühl, was man hat, wenn einem so etwas wie uns allen hier noch nicht widerfahren ist ... es ist die "Leichtigkeit des Seins" ob nun mit mitte 20 oder mitte 40 (oder so wie ich heut mit 48 :lol: )... je nach Alter (Erfahrungsschatz) definiert es jeder für sich ja anders.

 

Ich habe diesen "Verlust" regelrecht betrauert und beweint und mich dann entschieden, mir eine neue Leichtigkeit zu kreieren.

 

Ich darf feiern, die Nacht durch machen, puren Spaß erleben ...

 

Indem ich mir das erlaubt habe, kam pö a pö ein klein wenig Leichtigkeit und Unbekümmertheit zurück :D

 

Liebe Grüße

Sanne

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Vielen Dank für die vielen Antworten. Das Thema scheint ja doch mehr zu betreffen, als man manchmal so denkt.

Ich werde es mir zu Herzen nehmen und langsam mir erlauben wieder gelassener zu sein.

 

Grüße

hanny

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Ach ja - Gelassenheit! Die würde ich mir im Moment auch etwas mehr wünschen. Hab grad wieder so viel mit Ängsten zu kämpfen und ärgere und schäme mich, dass dem so ist!!!!!!!!! (bin deshalb nicht oft hier - und wenn- mag ich oft nicht schreiben....)

*grummel*!

 

ein ganz lieber Gruss zu dir Hanny

ursela

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Ach ja - Gelassenheit! Die würde ich mir im Moment auch etwas mehr wünschen. Hab grad wieder so viel mit Ängsten zu kämpfen und ärgere und schäme mich, dass dem so ist!!!!!!!!! (bin deshalb nicht oft hier - und wenn- mag ich oft nicht schreiben....)

*grummel*!

 

ein ganz lieber Gruss zu dir Hanny

ursela

 

 

Hallo Ursela,

 

ohne die näheren Hintergründe deiner Ängste zu kennen ...

Ärgere dich nicht und vor allem, schäme dich nicht für deine Ängste.

"SIE dürfen sein" ... sie sind ein Teil von dir, ebenso, wie all deine anderen Gefühle, Talente, Stärken etc. ..... !

 

Herzliche Grüße

 

Sanne ;)

bearbeitet von Sanne
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Ach ja - Gelassenheit! Die würde ich mir im Moment auch etwas mehr wünschen. Hab grad wieder so viel mit Ängsten zu kämpfen und ärgere und schäme mich, dass dem so ist!!!!!!!!! (bin deshalb nicht oft hier - und wenn- mag ich oft nicht schreiben....)

*grummel*!

 

ein ganz lieber Gruss zu dir Hanny

ursela

 

Hallo Ursula,

 

ja, dieses auf und ab der Gefühle kenne ich auch. Aber momentan kann ich die Ängste auch wieder viel besser akzeptieren und sie als Zeichen verstehen, dass irgendwas momentan nicht so ganz rund läuft.

Dann versuche ich dahinter zu kommen, was eigentlich hinter diesen Ängsten steht.

Dedektivarbeit ist dann angesagt. Oft merke ich auch, wenn ich wieder Herzangst bekomme, dass dahinter eigentlich ganz andere Sachen/ Ängste stehen, die gar nichts mit der Erkrankung zu tun haben.

 

Hoffe, dass es dir bald wieder besser geht. Alles Gute dir, Ursula!!

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Guten Morgen Sanne und

auch dir guten Morgen Hanny

 

Hanni schreibt:

Zitat:

Oft merke ich auch, wenn ich wieder Herzangst bekomme, dass dahinter eigentlich ganz andere Sachen/ Ängste stehen, die gar nichts mit der Erkrankung zu tun haben.

Zitatende

 

Das ist ein ganz wichtiger Satz für mich, denn ich bin zu derselben Überzeugung gekommen. Ich konnte das sogar ganz deutlich spüren. Ich meine, dass die Ängste gar nicht wirklich mit dem Herzen zu tun haben. Trotzdem gelang (und gelingt) es mir oft nicht, diese beiden Dinge so zu trennen, dass sie ihre Macht verlieren.

Ich glaube, dass Menschen, die mit sehr grossen Ängsten zu kämpfen haben, oft unbewältigte "Altlasten" mit sich herumschleppen. Aber ich dachte diese eigentlich gut bearbeitet zu haben. So kann man sich täuschen.

Vielleicht ist es aber auch so, dass Todesangst, die man in der Kindheit erleben musste einfach seine Spuren hinterlässt. Und dass man sich in diesen Momenten einfach - in Gedanken - in den Arm nehmen müsste. Aber das geht nicht immer. Ich denke dann oft, - es soll so langsam gut sein. Und dann verurteile ich mich für diese Angst.

Ich weiss, dass das nicht gut ist. Mal geht's besser - mal schlechter. Irgendwie ist mit der OP eine Ur-Angst in mir wach geworden, die ich so bewusst noch nie erleben musste. Als Kind arrangiert man sich ja. Es ist Normalität. Wahrscheinlich spüre ich jetzt, was ich damals hätte spüren müssen.

 

Das alles ist nicht einfach.... aber ich bemühe mich!

 

ein schönes Wochenende euch allen

ursela

 

die wieder mal mit Hexenschuss und Blasenentzündung zu Hause herumsürmelt....und darum bangt, dass der INR ob all den Medis nicht "davongaloppiert" ;)

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