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2. OP im Anmarsch


Doktor8

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Hallo Ihr Lieben,

aus meinen Information (unterhalb des Textes) könnt ihr ja entnehmen, dass ich im März 2005 eine Herzoperation hatte. Damals wurden mir bei bestehender Endokarditis die Mitral als auch die Aortenklappe in künstliche St. Jude Klappen getauscht. Seit dieser Zeit lebe ich ganz gut damit.

 

Habe inzwischen meine Fachhochschulreife erfolgreich bestanden, eine Ausbildung zum Medizinischen Dokumentationsassistenten ebenfalls erfolgreich abgeschlossen und befinde mich nun im 1. Semester des Studienganges Öffentliche Verwaltung an der Hochschule Harz in Halberstadt.

Wohne in einer Einraumwohnung hier in Halberstadt und fahre öfters nach Teutschenthal (nahe Halle) zu meinen Eltern.

 

Da meine Kardiologin an der Uni in Halle nur noch private Patienten annimmt war ich gezwungen mir einen neuen Kardiologen zu suchen. Ich war von den Gemeinschaftspraxen in Halle nicht gerade erfreut, da die Kardiologen gerade mal 2 Minuten auf das Herz schauten und sagten:"Kommen Sie in einem Jahr wieder".

 

Und genau das hat mir Anlass dazu gegeben nicht mehr dort hin zu gehen. Ich versuchte einen Termin im Herzzentrum Leipzig zu bekommen. Leider nahm man mich dort nicht an. Wer weiß warum.

 

Also entschloss ich mich diesen Jahres im April ins Deutsche Herzzentrum Berlin zu gehen. Liegt zwar 200km von mir entfernt, aber egal.

Dort untersuchte man mich ausgiebig und sagte mir, dass das Leck neben meiner Aortenklappe Grad 2-3 hat. So solle ich einem halben Jahr kommen um ein TEE durchführen zu lassen.

Also bin ich vergangene Woche zum TEE nach Berlin ins DHZB gefahren. Dort sagte man mir, dass es auf jeden Fall in nächster Zeit operiert werden muss.

 

Komisch nur, dass ich davon nichts merke, dass das Leck größer geworden ist. (Luftnot o. Ä.)

 

Naja, geschockt war ich nicht, denn ich wusste insgeheim irgendwie schon vorher, dass es gemacht werden muss. Man teilte mir mit, dass die gesamte künstliche Aortenklappe entfernt wird und dann eine neue eingenäht wird.

 

Es ist nun gerade wieder mal ein schlechter Zeitpunkt, da ich gerade im 1. Semester stecke. Natürlich geht Gesundheit vor, dass sagen mir ja alle, doch einfacher macht es die Sache mit den ganzen Prüfungen auch wieder nicht. Da ich meine Prüfungen für das 1. Semester schon mitschreiben möchte, habe ich mir einen Aufnahmetermin für den 18. Februar 2008 geben lassen. (Semesterferien)

 

Tja, eigentlich geht es mir doch noch ganz gut, trotz Diagnose. Ich denke nicht all zuviel daran und beschäftige mich weiterhin mit meinem Studium.

Leider wird es dann alles so ca. 2 Monate dauern, bis ich dann wieder weiter studieren kann. So werde ich sicher 3 Wochen im April versäumen. Ich denke aber, dass es noch besser ist, als wenn ich 4 Prüfungen mit in die nächsten Semester nehmen muss.

 

Angst habe ich eigentlich keine, denn meine Familie und vor allem meine große Liebe stehen voll hinter mir. Leid tut es mir nur für meine Freundin, denn Sie hat dann auch bald Prüfungen in Ihrer Ausbildung als Medizinisch-technische-Radiologieassistentin. Sie macht sich dann verständlicher Weise große Sorgen um mich. Auch damals, vor 3 Jahren war Sie mitten im Abi, als ich operiert wurde.

 

Ein bisschen Bammel habe ich, weil ich ja nun schon einmal operiert wurde und es die Sache nicht leichter macht. Habt ihr schon Erfahrungen mit einer 2. Operation?

Den Brustkorb zu öffnen, laut Chirurg, ist wohl auch nicht mehr so einfach.

Natürlich wäre mir liebe, wenn ich gar nicht so viel darüber wissen würde, was da wieder alles auf mich zukommen wird.

Ich glaube das positive ist, dass man sich gezielt darauf vorbereiten kann als damals innerhalb von 3 Tagen operiert wurden zu sein.

 

Ich habe gelesen, dass man nach der Behandlung im DHZB ins Paulinenkrankenhaus verlegt wird. Ist es möglich gleich im Anschluss der Entlassung einen Termin dort für die AHB zu bekommen? Ich möchte ja nicht so viel versäumen im Studium.

 

Natürlich bestünde die Möglichkeit ein Semester auszusetzen, doch das möchte ich nicht.

Meine Eltern zahlen die Wohnung hier in Halberstadt, Nebenkosten, Auto etc.. Sie sagen nichts, was das Geld anbelangt, doch ich mache mir selber wirklich viele Sorgen, weil sie so viel bezahlen müssen. Und daher möchte ich nicht unbedingt ein Semester aussetzen.

 

Werde mich sicher weiterhin melden bei Euch.

 

Euer Doc8

bearbeitet von Doktor8
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Hallo Doc8,

 

ich habe deine Zeilen gelesen und möchte dazu auch, obwohl es sehr schwer ist, da einen Rat oder sonstiges zu geben, einfach mal antworten.

 

Für jeden von uns ist das eigentlich die schlimmste Situation, wenn man nach einer Weile, ohne irgendwelche Symptome zu haben, wieder operiert werden soll. Aber auch da denke ich, muß man durch und das Beste draus machen. Sofern du noch Zeit hast, würde ich mir für mich den besten Zeitpunkt aussuchen und dann Augen zu und durch.

 

Bestand das Leck schon seit der OP, oder ist es erst nach und nach gekommen?

 

Ich war damals anfangs ziemlich enttäuscht, als meine Klappe repariert wurde, weil ich dachte, die kann ja jetzt wieder undicht werden (und ist auch leicht undicht, weil man das mit Rekonstruktion nicht 100%ig dicht bringt). Ich fragte den Operateur, wie er das sehen würde, wenn ihm der Klempner zu Hause einen undichten Wasserhahn ausbauen und einen tropfenden einbauen würde.

 

Wenn man aber dann hier im Forum stöbert, ist es eigentlich egal, ob repariert, oder neu, vor einer Re-Op ist man anscheinend nie ganz sicher.

 

Nun noch Alles Gute

 

Jürgen

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Vielen Dank für deine Zeilen Weman!

 

Naja, das Leck hatte man ca. 2 Monate nach der OP gesehen.

Wollte mir gerade im Krankenhaus 4 Weisheitszähne (operativ mit Narkose) entfernen lassen.

Dabei entdeckte man, bei einem Routine-Ultraschall vom Herzen, das Leck. War damals natürlich auch total bestürzt. Aber es hatte auch nur eine geringe Undichte. Leider sieht das ja heute etwas anders aus.

 

Natürlich muss man leben wie man kann, auch nach der Operation. Aber sicher sind viele Menschen vor einer zweiten Herz-Op nicht bewahrt.

Ich kann nur jedem raten jedes halbe Jahr zum Kardiologen zu gehen. Es wird zwar immer gesagt, man solle nach einem Jahr gehen, was sicher nicht das Beste ist. Das ist meiner Ansicht nach viel zu lange. Normalerweise hätte ich laut einer Kardiologin (Gemeinschaftspraxis) nach 12 Monaten wieder kommen sollen.

 

Das halte ich wirklich für zu lange (für uns Herzklappenträgern), sei es eine künstliche oder biologische Klappe.

Da ich mich nun viel belesen habe über das Thema und auch in meiner Familie einige sind, die sich medizinisch auskennen kann ich nur jedem sagen: Geht regelmäßig zum Kardiologen, auch wenn diese sagen es reicht in einem Jahr wieder!

 

Geht den Medizinern auf den Senkel und nervt so lange bis ihr Euren Willen bekommt. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede. Sicher kennen auch viele von Euch Fehler der Ärzte durch Unwissenheit über unseren gesundheitlichen Zustand.

 

Belest euch und erteilt dem Arzt auch mal Anweisungen, denn nicht immer sind die Mediziner die schlausten!

Ich meine hierbei vor allem die Kategorie Zahnärzte, Hautärzte und Kardiologen!

 

Natürlich mögen die Klappen ein Leben lang halten, keine Frage! Aber das Herzgewebe verändert sich mit der Zeit und kann bei jedem ein Leck hervorzaubern! Natürlich auch andere negative Dinge.

Naja, sehen wir es mal so: Ein Arzt sagt euch, dass die Klappen ein Leben lang halten. Wenn ihr nun direkt nach dem Gespräch auf die Straße geht und von einem Bus überrollt werdet hatte der Arzt ja auch recht. Die Klappen haben ein Leben lang gehalten!

 

Also, nutzt jeden Tag, den ihr habt so schön wie möglich!

 

Euer Doc8

bearbeitet von Doktor8
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Hallo Doc,

 

dir einen Rat zu geben wäre wohl vermessen, ich denke nur du allein kannst die Sache entscheiden .

Hör einfach auf deine innere Stimme, wie du dich fühlst, wie es dir geht, was für dich wichtig ist ( ich meine WIRKLICH WICHTIG ) Wie wichtig ist ein ausgelassenes Semester, wenn du nächste Woche sterbenskrank wärst.

Bei mir war es ähnlich, ich hatte keinerlei Einschränkungen, habe jeden Sport betrieben, mich voll belastet und mußte doch einen OP-Termin machen wegen einer undichten Aortenklappe. Ein halbes Jahr später ging ich zur Kontrolle, Belastungstest und so...... Resultat : extremer Mitralklappenprolaps mit Sehnenabriss...... aber mir gehts gut, ich nehme keine Medikamente ( Bio-Klappe) mache Bergtouren, gehe Biken, Joggen....

ich muß halt jetzt weiterhin zur Kontrolle und muß evtl. jedesmal damit rechnen, erneut zur OP geschickt zu werden, weil sich was verändert hat. War anfangs auch ein Schlag ins Gesicht, so kurz nach der OP, bei der es auch schon Komplikationen gegeben hatte, aber man gewöhnt sich an alles.

Ich habe in letzter Zeit, auch durch viel lesen, gelernt wichtige und unwichtige Dinge im Leben zu unterscheiden und mich an vielen Dingen zu erfreuen, die nicht selbstverständlich sind, ich kann mich frei bewegen, kann Sport machen, bin " Gesund ",habe eine liebe Partnerin, einen guten Job......

 

Ich kann dir nur raten, es von allen Seiten zu sehen, auf dein inneres Gefühl zu hören und es nicht von evtl. finanziellen oder zeitlichen Einschränkungen abhängig zu machen.

 

Viele Grüße und eine gute Entscheidung

wünscht Dir Walter

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Hi Doc,

 

bin neu hier (auf Recherche nach Marcumar-Selbstkontrolle) und hab noch nicht viel rumgelesen, aber Deine Frage passt zu meinen Erfahrungen.

 

Also ich hatte meinen Aortenklappenersatz schon im Sommer 1992. Das war wegen einer Endocarditis nötig - angeborene Aortenstenose. Mitten in der blühenden Entzündung waren die Nähte der Klappe nicht ganz dicht - Insuffizienz. Also sechs Monate später Re-OP. Weiß nicht mehr genau, ob nur die Nähte nachgezogen wurden, oder die Klappe nochmal getauscht wurde. Ich glaube Letzteres...

 

Während die erste OP wirklich ernst war, erlebte ich die zweite als lässigen Durchmarsch. War schon nach zwei Tage wieder auf den Beinen und diente anderen Patienten als 'lebendes Beispiel' für die Harmlosigkeit des Routineeingriffs. Zwischen den OPs diente ich darüber hinaus noch als Schulungsobjekt für Fortbildungen der Ultraschalldiagnostik :-)

 

Das Studium hatte ich damals nicht unterbrochen. Wie gesagt verlief die Re-OP problemlos. Ich bekam sogar Dank Attests die Erlaubnis, die Tiefgarage der Uni zu nutzen, weil ich mein aufgeschnittenes Brustbein nicht den Gefahren des ÖPNV aussetzen wollte/sollte. Ach ja, Erst- und Zweit-OP lagen in den Semesterferien :-)

 

Falls Du sonst keine Risikofaktoren hast, dann mach Dir mal keine Sorgen. Wird schon gutgehen.

 

cheers

Charles

 

edit: Und gib reichlich Eigenblut für alle Fälle vor der Re-OP ab - ist wahrscheinlich heutzutage ohnehin Standard...

bearbeitet von Charles B.
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  • 2 weeks later...

Doc8,

 

Tut mir sehr leid für Dich.

 

Du bist im DHZB auf jeden Fall bestens aufgehoben, auch im Anschluß im Paulinenkrankenhaus. Wenn Du eine AHB machen willst, kann ich (ambulant) Vivantes empfehlen, Infos gibt Dir dann die Sozialarbeiterin auf der Station.

 

Alles Gute!

Robin

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  • 1 month later...

Hallo,

nun ist es bald soweit. Noch einen Monat und dann gehts ab ins DHZB.

Habe noch eine Woche Studium, dann Prüfungen (3 Wochen) und dann gehts direkt ab ins Krankenhaus.

Meint ihr wohl, dass ich dann wohl mehr als 40% GdB d. h. dann doch schon 50% GdB bekommen würde, wenn ich einen neuen Antrag stelle nach der OP???

 

Euer Doc8

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Hallo!

Auch ICH werden die nächste woche zum zweiten mal an der HK operiert. Mein beitrag steht auch ziemlich neu hier drin. Erst danach könnte ich dir erzählen wie´s ist zum zweiten mal den brustborb aufgeschnitten zu bekommen (das erste mal war im Jan. 2007). Die ärztin meinte das mein brustkorb auch nicht richtig zusammengewachsen sei und sie wohl jetzt die drähte, hoch + runter, enger ziehen wollen. Ich weiss nicht ob sie spass gemacht hat....hört sich aber nicht so lustig an.

Mache dir keine sorgen u deine eltern....ich glaube, sie sind sehr stolz auf dich nd würden alles für dich tun.....machen meine eltern heute noch!

 

LG und viel glück,

Regina

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  • 5 weeks later...

Hallo!

Eigentlich hätte ich einen Termin am Montag, den 18.02.2008 zur stationären Einweisung ins Deutsche Herzzentrum Berlin gehabt. Aufgrund einer Erkältung wurde diese auf Sonntag, den 24.02.2008 verschoben. Hätte nicht gedacht, dass es doch so schnell geht mit dem neuen Termin. An dieser Stelle schon mal vielen dank dem DHZB!

Ruhe mich nun nach den Prüfungen noch ein bisschen aus und gehe dann nächsten Sonntag ins Krankenhaus!

 

Euer Doc8

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